SEETHER: „The Surface Seems So Far“

Gregor Eder

Werfen wir einmal einen Blick auf ein Land, aus welchem doch selten etwas auf meinem Rezensionstisch landet. 1999 fand sich in Pretoria, Süd-Afrika, eine Band zusammen, welche mir vor vielen Jahren als mit folgenden Worten vorgestellt wurde: „Die sind besser als Nirvana“.

Die Rede ist von der Band Seether, welche mit ihrem Post-Grunge und Alternative-Metal erstmal als Geheimtipp galten. Um 2008 herum nahm die Band etwas an Fahrtwind auf und gewann in den folgenden Jahren einige Awards. Am 20.09.2024 wurde nun 9. Studioalbum der Band veröffentlicht und es trägt den Namen „The Surface Seems So Far„. Der Opener „Judas Mind“ wirkt die ersten Sekunden etwas schüchtern, doch es dauert nicht lange bis man von einem mächtigen Riff umgeworfen wird und ein intensives Wechselspiel zwischen klarem Gesang und harschem Gesang losbricht. Der Anfang ist auf jeden Fall stark, doch „Illusion“ legt im Anschluss nochmal eine Schippe drauf.

Bewertung: 9 von 10 Punkten

GENRE: Post-Grunge, Alternative Metal
VÖ: 20.09.2024
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Concord
Vertrieb: Universal
Rezensent: Gregor

Beneath The Veil“ folgt, auf das doch eher in Richtung Alternative Metal einzuordnende Gemetzel, mit eher für die Band typischen Post-Grunge Melodien. „Semblance Of Me“ hält die aufgekommene Stimmung aufrecht, entschleunigt dabei aber gefühlt nochmal stärker. Mit „Walls Come Down“ wird es dann wieder etwas schneller, wenn auch die zu Beginn gelieferte Härte etwas fehlt. Davon bekommt man dann eher in „Try To Heal“ wieder etwas um die Ohren gehauen, vor allem ab Minute 3 bei welcher der Track eskaliert. „Paint The World“ schaltet wieder einen Gang zurück, liefert dabei aber einen sehr eingängigen Groove. „Same Mistakes“ hat zu Beginn einen netten Punkrock Touch und entwickelt sich dann in ein doch eher melancholisches Klangbild.

Lost All Control“ holt noch einmal den Prügel heraus, bevor es mit „Dead On The Vine“ wieder in die Post-Grunge Richtung geht. Mit „Regret“ bekommt man zum Abschluss noch einmal eine Mischung aus melancholischer Melodie und deftiger Rhythmik serviert.

Fazit:

Um auf den Anfang zurückzukommen sei gesagt, dass ich der Person, welche mir die Band vorstellte, mit „..kann ich mir nicht vorstellen.“ entgegnete. Ich wurde eines Bessern belehrt und muss sagen, dass die Band aus meiner Sicht gealtert ist wie guter Wein. Die Riffs sind nicht „poppiger“ geworden und das Schlagzeug martert einem hier und da schön den Magen durch. Ich hatte etwas die Sorge, dass die Band mit der Zeit mehr auf Melodie fokussiert, doch im Endeffekt wird noch immer eine gute Mischung aus einfühlsamer Melodie und harter Rhythmik geliefert. Etwas härter hätte es dann im Endeffekt für meinen Geschmack doch sein können und daher vergebe ich 9 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Judas Mind
  2. Illusion
  3. Beneath The Veil
  4. Semblance Of Me
  5. Walls Come Down
  6. Try To Heal
  7. Paint The World
  8. Same Mistakes
  9. Lost All Control
  10. Dead On The Vine
  11. Regret
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