THE LUNAR EFFECT: „Sounds Of Green And Blue“

Gregor Eder

Vor ca. 8 Jahren formierte sich in England ein Quartett, welches sich damals noch stark dem Grunge verschrieben hatte. The Lunar Effect war geboren und mit dem Debütalbum „Calm Before The Calm„, welches 2019 veröffentlicht wurde, brachte die Truppe etwas mehr Stoner-Rock zu Gehör. Am 12.04.2024 war es so weit, dass Nachschub geliefert wurde.

Das neue Album nennt sich „Sounds of Green and Blue“ und es wurde über Svart Records veröffentlicht. Begonnen wird das neue Rund mit dem Song „Ocean Queen“ und schon hier zeigt sich die Nähe der Band zu etwas experimentellem Classic-Rock mit psychedelischen Elementen.

Der Opener liefert einerseits sehr abwechslungsreiche Rhythmik, aber auch deftige Gitarren, welche den Gesamtsound gewaltig „auffetten“. Der Gesang zieht einen in die Tiefen des Ozeans, in welchen man die Ocean Queen findet. Mit dem zweiten Song „Flowers For Teeth“ wird dann ein Zahn zugelegt und es wirkt, als hätte die Band eine gewisse Affinität zu Led Zeppelin. Die Vocals erinnern jedenfalls an die alten Helden, wenn auch der Gitarrensound wesentlich dreckiger ist.

Der Song bringt wirklich gute Laune mit sich, doch jene wird durch eine gewisse Melancholie in „Colour my world“ vertrieben. Der doch langsam dahin stampfende Song bringt zwar zwischendurch ein etwas härteres Gitarrenriff, verhält sich aber ansonsten sehr ruhig, sodass man sich richtig in jenen hineinfallen lassen kann.

Bewertung: 8 von 10 Punkten

GENRE: Psychedelic/Stoner-Rock
VÖ: 12.04.2024
Format: CD / Vinyl / Digital
Label/Vertrieb: Svart Records
Rezensent: Gregor

In Grey“ zeigt sich im Anschluss ähnlich, doch der Beginn könnte eingesessene Metal-Fans zum Lachen bringen, denn man glaubt durch zwei bestimmte Akkorde, dass nun „Smoke on the Water“ kommen könnte, bevor die Band in einen entspannten Groove umschwenkt. Mit „Middle of the End“ bekommt man dann schon fast Jazz-Rock-Vibes serviert bis „Pulling Daisies“ mit einem mächtigem Hard-Rock-Riff aufwartet. Der Song zeigt sich zuerst ruhig und fährt einem darauf mit gewaltigem Druck um die Ohren.

I Can`t Say“ bleibt noch etwas in dieser Schiene, bevor die fast 6 Minuten lange Ballade „Fear before the fall“ losgetreten wird. Der doch lange Song erinnert dezent an David Bowie und der Gesang ist einfach mitreißend. Abgeschlossen wird das Album mit einer nicht weniger langen Nummer namens „On the story goes„. Hier wird noch einmal eine gewaltig bluesige Ladung an Musik abgeliefert, bevor die Scheibe langsam ausklingt.

Fazit:

Ich hatte The Lunar Effect nur minimal auf dem Radar und muss sagen, dass ich von „Sound of Green and Blue“ wirklich begeistert bin. Natürlich gibt es schon einen Haufen an Bands, welche sich daran gemacht haben den Classic Rock in neues härteres Gewand zu kleiden. Doch The Lunar Effect schaffen dies in einer ganz eigenen Art. Das Album ist definitiv etwas für jeden Freund des experimentellen Rocks und daher vergebe ich 8 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Ocean Queen
  2. Flowers for Teeth
  3. Colour my World
  4. In Grey
  5. Middle Of The End
  6. Pulling Daisies
  7. I can`t say
  8. Fear before the Fall
  9. On the Story goes
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