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NANOWAR OF STEEL: „Dislike To False Metal“

Seit satten 20 Jahren gibt es eine Band aus Italien, welche mit ihrer ulkigen Art und Weise etwas Spaß auf die doch oft ernsteren Metal-Festivals/Konzerte dieser Erde bringt. Nanowar of Steel haben es sich zur Aufgabe gemacht alle elitären Metaller auf die Schippel zu nehmen. Man könnte sagen, dass die Band das Prinzip von Steel Panther, welche Glam Metal parodieren, übernommen und auf das gesamte Genre ausgebreitet hat. Parodie-Metal ist natürlich eine reine „Spaß-Angelegenheit“, funktioniert aber bei Konzerten immer wieder hervorragend. Jedenfalls hat die Band am 10.03.2023 ihre neueste Scheibe namens „Dislike To False Metal“ veröffentlicht und die darauf enthaltenen 10 Songs könnten nicht ulkiger sein.

Begonnen wird die Scheibe mit „Sober“ und hier wird auf Alestorm-artige Weise die Nüchternheit besungen. Mit „Winterstorm in the Night“ findet man die erste von zwei Kooperationsnummern. Bei diesem Song hat sich Sängerin Madeleine Liljenstam von Eleine zu der Band gesellt und daher ist es nicht verwunderlich, das jener stilistisch etwas an Eleine erinnert. Spätestens bei „Disco Metal“ merkt man, dass die Truppe sich nicht vor harten Genre-Wechseln scheut. Auf den Party-Track folgt eine etwas an Creed erinnernde Nummer namens „Muscle Memories“. Im Anschluss wird man von einem nur zu bekannten Drum-Intro überrascht, bevor man mit einer Ladung Mariachi-Metal versorgt wird. „Pasadena 1994“ schlägt mit mächtigem Sabaton-Sound wieder in eine andere Richtung, was nicht verwunderlich ist, den Joakim Brodén (Sänger von Sabaton) hat hier seine Vocals beigesteuert.

Mit eher "thrashigem" Power-Metal Sound geht es dann in "Metal Boomer Battalion" weiter. Wenn man schon einen Boogie nach einer Black Metal Band bennent, dann muss er schon gewaltig fetzen und das tut "Dimmu Boogie" auf alle Fälle. Mit "Portocols (of the elders of Zion) of love" nimmt die Band die Boy-Bands der 90er auf die Schippe, bevor das Album mit "The Power of Imodium" ein epischen Ende nimmt.

Fazit: Ich habe die Band schon etwas länger am Schirm, jedoch haben mich die Parodisten nie wirklich angesprochen. „Dislike To False Metal“ ist für mich das erste Album der Band, welches ich mir in Gänze angehört habe und ich muss sagen, dass die Kompositionen schon beeindruckend sind, wenn auch viele Elemente live nur mit Einspielern funktionieren werden. Spaß macht das Sound-Gemenge definitiv, doch schlussendlich sind die Songs nach ein paar Wiederholungen nurmehr halb so lustig wie zu Beginn. Im Großen und Ganzen ist „Dislike To False Metal“ ein erheiterndes Album und bekommt meinerseits 7 von 10 Punkten. Im Rahmen der Veröffentlichung durfte ich ein paar Fragen via Mail an Gattopanceri666 stellen. Das wohl kürzeste Interview meines Lebens findet ihr --> hier.

 
Bewertung:

GENRE: Fun-Metal

TRACKLIST:

1. Sober
2. Winterstorm in the Night ft. Madeleine Liljenstam
3. Disco Metal
4. Muscle Memories
5. Chupacabra Cadabra
6. Pasadena 1994 ft. Joakim Broden
7. Metal Boomer Battalion
8. Dimmu Boogie
9. Protocols (of the elders of Zion) of love
10. The Power of Imodium

--> Musikvideo: NANOWAR OF STEEL - Disco Metal

 

VÖ: 10.03.2022
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Napalm Records
Vertrieb: Universal Music Group
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor