NATHAN GRAY: „Nathan Gray Live in Wiesbaden“
Der mittlerweile 46 Jahre alte Sänger Nathan Gray, welcher aus Delaware in den USA stammt, hat in den letzten 2 Jahren mit „Until the Darnkess Takes Us“ und „Feral Hymns“ einen interessanten Input nach seinen unzähligen Veröffentlichungen mit den Bands The Casting Out, I am Heresey und natürlich Boysetfire geliefert. Nun kam es dazu, dass der Herr sich in Wiesbaden einfand und 2 - sozusagen im familiären Rahmen gehaltene- Konzerte gespielt und auch aufgenommen hat. Die Setlist bestand aus vielen Songs aus den Banprojekten, worunter natürlich nicht nur die Hits sondern vorzüglich die persönlichen Favourites des Sängers Platz fanden.
Persönlich ist hier ein sehr wichtiger Begriff, da diese Live-Album sehr viel von der Person Nathan Gray hergibt. Das gesamte Werk umfasst 66 Tracks und ich habe mir einen ganzen Nachmittag genommen um mich gebührend mit jenem auseinander zu setzten. Da es sich hier ja nicht um ein Studioalbum handelt, welches irgendwelche Neuigkeiten oder ähnliches beinhaltet, ist die Beurteilung des auf dem Album verewigten Material leicht erledigt. Es handelt sich um die vorhin erwähnte Setlist und wer Nathan Gray schon einmal gehört hat weiß, dass er zwischen brachial bösen Vocals und engelsgleicher Stimmer bewegen kann.
Das Album ist von gewohnter musikalischer Finess, wobei ein anderer Aspekt wesentlich wichtiger erscheint. Es ist die Art auf welche sich der Künstler gibt und auch wie er die Songs diesmal vorträgt. Es wirkt alles sehr bodenständig, aber auch emotional und dabei auch authentisch. Das was man hört ist ein Musiker der schon ein Zeitchen Karriere hinter sich hat und nun aus den Erinnerungen schöpfen kann und es genießt. Ohne große Inszenierung seines Selbst trägt er die Songs vor und agiert gekonnt mit dem Publikum. Man sieht den Menschen Nathan Gray und nicht den Musiker, der hinter all den Veröffentlichungen und Bands steht.
FAZIT: Wiedereinmal sehe ich einen Musiker, der sich nach einer gewissen Zeit an das Publikum wendet und sich als Menschen und nicht als eine immer irgendwo dazugehörige Person gesehen wissen will. Nathan Gray ist ein ausgezeichneter Musiker und das Album hat mir das Gefühl gegeben, dass er auch ein sehr sensibler einfühlsamer Mensch ist, mit welchem ich doch auch gerne einmal das ein oder andere Wort wechseln würde. Für die Preisgabe der eigenen Emotionen und natürlich einer derartig großen Produktion gibt es von mir einmal 10 von 10 Punkten. Wer Lust hat herauszufinden warum mir der Herr sympathisch ist, sollte sich diese Riesenwerk jedenfalls gönnen.
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