Auf Tour im Norden: 30.11.17-Köln-YUCA, 01.12.17-Hamburg-Nochtspeicher, 03.12.17-Berlin-Musik & Frieden und am 10.12.17 in der Kranhalle in München Rezension: Gregor

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NOFX: "Single-Album"

Ach was wäre die Welt ohne Fat Mike und seine Ursprungstruppe NOFX. Nach 5 Jahren des Wartens servieren uns die L.A.-Punker schlechthin ein neues 10 Track langes Album und das mit ein paar Überraschungen.

Am 26.02.2021 erscheint "Single-Album" und was soll man sagen, es fetzt wie in guten alten Zeiten. Fat Mike (Vocals/Bass), Eric Melvin (Guitar/Backing Vocals), El Hefe (Guitar/Backing Vocal) und Erik Sandin (Drums) hatten es nicht einfach während der Pandemie mit ihrem Eigenlabel, doch nichts desto trotz hat die Band selbst im Lockdown ein paar Songs rausgebracht, um uns bei Laune zu halten. Nun ist das "große" Teil endlich fertig und schon an den Liedtiteln erkennt man, dass die Truppe um kein Stück weniger provokant geworden ist.

Begonnen wird mit "The Big Drag", bei welchem zu Beginn Fat Mike noch etwas ruhig einleitet, aber dann zum Rundumschlag ausholt und lyrisch seine dystopischen Ansichten preisgibt, während die Instrumentalsektion so richtig losbläst. Direkt darauf gibt es mit "I love you more than i hate me" ein sehr punkiges Liebesgeständnis. In Zeiten in denen Einem oft der Satz "Es wird schon wieder werden." entgegenkommt ist es nicht verwunderlich, dass eine Band einen Song namens "Fuck Euphemism" schreibt und ja, er klingt auch so hart wie die Aussage an sich ist.

Auf Platz 4 wird es mit "Fish in a gun barrel" ganz schön Reggae-lastig,  was der Band aber auserordentlich gut steht. Übrigens kann man den Song, wenn man ihn in doppelter Geschwindigkeit spielt, ganz schnell in eine Ska-Punk Nummer verwandeln. Kaum ist der Track vorbei wird einem von Erik Sandin einmal so richtig das Trommelfell mit einem fetten Drumintro massiert. Darauf folgt mit "Linewleum" eine geniale Hommage an alle Bands, die den Hitsong "Lineleum" von NOFX gecovert haben.

Eine absolut feine Aktion wenn man bedenkt wie gerne größere Bands Copyright-technisch auf kleine Cover-Bands losgehen.

Fazit: Auch die weiteren 4 Tracks sind in feinster NOFX-Qualität und ich muss ehrlich sagen, dass mir dieses Album fast am Besten neben "Punk in Drublic" gefällt und es somit vielleicht auch selbigen Rang erreichen könnte. Die Songs sind gut gemischt, die Texte wieder einmal sehr humorvoll, provokant und auch mit vielen sexuellen Anspielungen gespickt. Was soll man da noch groß dazu sagen? Eine astreine Punk-Scheibe von einer der größten noch aktiven amerikanischen Punk-Bands! Von mir gibt es dafür, vor allem weil es ja auch noch den 25er der Band zu feiern gilt, 10 von 10 Punkten. Bitte lasst uns nicht wieder so lange auf Nachschub warten. 

--> Musikvideo: NOFX - Fuck Euphemism

 

 
Bewertung:

GENRE: Punk

TRACKLIST:

1. The Big Drag
2. I Love You More Than I Hate Me 
3. Fuck Euphemism
4. Fish In A Gun Barrel
5. Birmingham
6. Linewleum
7. My Bro Cancervive Cancer
8. Grieve Soto
9. Doors and Fours
10. Your Last Resort 

VÖ: Punk
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Fat Wreck Chords
Vertrieb: SPV
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

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