VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

NORTHLANE: „Alien“

Alter Falter! Das Metalcore mittlerweile auf allen Kontinenten angekommen sein sollte war mir klar, doch was da in Australien abgeht ist schon abartig gut. Die seit 2009 wütende Truppe namens Northlane ist Genre-Kennern schon etwas länger ein Begriff und jene haben sich hoffentlich genau so wie ich auf ihr neues Album gefreut, welches am 02.08.2019 veröffentlicht wurde. „Alien“ ist der schöne Name den die Herren Marcus Bridge (Vocals), Jon Deiley (Lead Guitar/Programming), Josh Smith (Rhythm Guitar), Brendon Padjasek (Bass, Backing Vocals) und Nic Pettersen (Drums) der Scheibe gegeben haben.

Ihr wisst ja, dass ich ein großer Fan der Industrial-Szene bin, sowie Djent feiere wie ein Blöder. Daher war ich sehr erfreut als ich eine für mich absolut perfekte Mischung dieser Genre inklusive Drum`n`Bass „Anwandlungen“ in dieser Band gefunden habe. Die insgesamt 11 Tracks sind ein komplett abartiges Gemenge aus atmosphärischen Aufbaupassagen, welche dann wieder von stampfenden Gitarren und Bass Riffs zerlegt werden, um weitergehend in einem melodischem, aber trotzdem harten, Refrain zu münden. Es fällt einem wirklich schwer die Songs im einzelnen genauer zu beschreiben, da sich Herr Deiley beim Programming wirklich ausgelassen hat.

Bei der Vermischung von elektronischen Tracks und Metal bin ich immer sehr heikel, doch Northlane haben diese Mischung so genial auf dem Kasten, dass mir wirklich die Worte fehlen. Die Vocals können einerseits engelsgleich durch wunderbare Melodien gleiten, dann aber wieder mit einer Macht und Wut durch das Brettern der Instrumentalsektion durchfahren, sodass man wirklich Gänsehaut bekommt. Die melodischen Passagen erinnern stellenweise an Pendulum, andererseits liefert die Band in „Talking Heads" wieder mit einer Meshuggah ähnlichen Gewalt. In „Freefall“ erinnert der Anfang schon fast an Muse oder gar Linkin Park in ihrer goldenen Zeit, doch dann wird man wieder mit etwas gewohnter klingendem Metalcore massiert.

Die Musik von Northlane ist definitiv als sehr progressiver Metal, welcher sich offen mit vielen interessanten Facetten zeigt, zu bezeichnen.

FAZIT: Wie ihr aus den vorgehenden Zeilen schon herauslesen könnt, bin ich wirklich überaus beeindruckt von dem neuen Album der Band und ich muss sagen, dass mir so eine Mischung schon wirklich gefehlt hat. Abgesehen von stimmt für mich einfach die Balance zwischen hartem Gedresche, melodischen Passagen und dem Einsatz von Elektronika. Northlane steht ab jetzt sehr groß auf meiner Live-Gig-Liste und so wie es aussieht dürfte ich sogar dieses Jahr noch zum „Live-Genuss“ kommen. Doch bevor ich vor Schwärmerei die Bewertung vergesse, tue ich das schon Offensichtliche kund. 10 von 10 Punkten! 

--> Musikvideo: Northlane - Bloodline

 
Bewertung:

GENRE: Metal

TRACKLIST:

1. Details Matter
2. Bloodline
3. 4D
4. Taking Heads
5. Freefall
6. Jinn
7. Eclipse
8. Rift
9. Paradigm
10. Vultures
11. Sleepless

VÖ: 02.08.2019
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Unified
Vertrieb: Membran
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor