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OCEANS: „The Sun and the cold“

Es ist doch immer wieder verblüffend welch deutsch-österreichischen Kooperationen in der Musikszene vorkommen. Eine der ersten die mir unterkam waren DÖF (Deutsch österreichische Freundschaft), doch heute geht es um etwas hart metallische Musik. Timo Rotten (Vocals & Guitar), Partrick Zarske (Guitar), Thomas Winkelmann (Bass) und J.F. Grill (Drums) haben sich zusammengetan um dem Nu Metal, aber auch Post-Death-Metal zu huldigen. Als Einflüsse listen die Herren auf ihrer Page Korn, Solstafir, Katatonia und Slipknot.

Sehen wir einmal wieviel wirklich davon in der am 10.01.20 releasten Debüt-Scheibe steckt. Nach den EP´s „Cover me in darkness“ und „Into the Void“ kommt nun „The Sun and the Cold“ und das Album beginnt gleich mit dem gleichnamigen Track. Heftiges Gerausche begrüßt welches aufbaunend mit Schlägen zerrüttet wird, bis ein richtig fettes Black-Metal Riff einsetzt. Nach dem man schön durchgerüttet wurde wird man in ein doch noch recht motiviertes, aber ebenso melodisch melancholisches Riff, über welches die Clean-Vocals dahin gleiten, bevor sie in von distorted Vocals zerissen werden. Die distorted Vocals zeigen sich recht guteral und daher auch fein bassig.

Die clean Stimme erinnert etwas an an Dream Theater, wobei der Klang bei Weitem nicht so nasal ist. „We are the storm“ ist ein weiteres Brett, welches zu Beginn auf clean Vocals verzichtet und einen sehr heftigen Death-Metal bringt. Der genutzte Begriff „Post-Death Metal“ hat sich mir beim Hörne erschlossen. Man nehme eine Brise atmosphärischen Black-Metal, versetze ihn mit Death Metal Vocals und Fills und schmeiße noch alle möglichen Metalcore-Elemente dazu, dann hat man Oceans. Der Nu-Metal hat sich mir nicht ganz gezeigt und die Vergleiche kann ich, abgesehen von Solstafir und Katatonia, nicht nachvollziehen, aber egal.

Lyrisch gesehen sind die Nummern spitzenklassse, wobei hier meine Favourites „Truth served force fed“ und „Water rising“ sind.

FAZIT: Ich finde die Musik von Oceans sehr anspruchvoll, vor allem wenn es um den Schlagzeuger geht. Hut ab, der macht schon verflucht viel schnellen Lärm. Die Gitarren klingen unheimlich fett und auch die abwechselnden Vocals sind sehr intensiv. Wenn die distorted Vocals dahin gurgeln bekommt man so richtig Lust auf einen fetten Pit. Für eine Debütscheibe sind die 11 Tracks sehr gut gelungen, doch das ließen die EP`s schon annehmen. Den Nu-Metal würd ich zwar zurücknehmen, aber an sich sind schon ein paar Rhythmen darunter die man als zum Genre zugehörig bezeichnen kann. Ich bin jedenfalls schon mal sehr gespannt auf Kommendes und vergebe vorerst einmal 7 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: OCEANS - We Are The Storm

 
Bewertung:

GENRE: Post-Death Metal

TRACKLIST:

1. The Sun and the Cold
2. We are the Storm
3. Dark
4. Paralyzed
5. Take the crown
6. Shadows
7. Legions arise
8. Polaris
9. Truth served force fed
10. Water rising
11. Hope

VÖ: 10.01.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: Nuclear Blast Records
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor