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THE OFFSPRING: "Let The Bad Times Roll"

Satte 9 Jahre hat uns eine der größten amerikanischen Punk-Rock-Bands auf neues Material warten lassen. The Offspring sind unbestreitbar einer der größten Namen im Punk-Rock Genre und natürlich waren viele gespannt was unter dem Titel "Let the bad times roll" am 16.04.2021 von der Band veröffentlicht werden würde.

Mit dem legendären Produzenten Bob Rock hat das Quartett die letzten Jahre hinweg im eigenen Bandstudio an der neuen Veröffentlichung gearbeitet und somit einiges Arbeit in das nun zehnte Studioalbum gesteckt. Somit stürzen wir uns direkt auf die 12 neuen Songs.

Begonnen wird mit "This is not Utopia" und hier wird interessanterweise eine Mischung zwischen Green Day`s Dookie-Sound und "The Kids arent alright" geliefert. "Let the bad times roll" folgt und klingt für The Offspring ungewöhnlich popig. Der Song erinnert schon fast an die Anfänge von Panic At The Disco. "Behind your walls" kommt auf Platz 3 und beeindruckt zum Beginn mit einem ruhigen Aufbau der großes erwarten lässt, liefert dann aber eher lauwarm ab. In "Army of one" geht es dann schon fast in Richtung Dead Kennedys, wenn es nicht stimmlich eher ruhig zugehen würde. Die Vocals sind generell etwas zärtlicher als früher und es wirkt alles irgendwie viel "sauberer" und freundlicher, was dem Punk irgendwie den Reiz nimmt. "Breaking these bones"hat zwar einen mitsingbaren Refrain und definitiv genug Dampf um dazu zu pogen, lässt aber auch die altbekannte "Ranzigkeit" vermissen. "Coming for you" kommt mit einem recht banalen Rhytmus um die Ecke und der Song ist als etwas erzwungener "Mitmach-Song" zu bezeichnen, da man sich schon beim Hören vorstellen kann, wie die Band hier versuchen wird die Crowd zum Mitklatschen zu bewegen.

Interessant wird es dann mit "We never have sex anymore" da hier einerseits die Bläser eine neue Seite der Band zeigen und auch der altbekannte Humor der Truppe endlich hervorkommt. "In the hall of the mountain king" ist ein kleines Intermezzo des klassische Stückes, welches einfach immer schneller auf "punkige" Weise vorgetragen wird. "The Opioid Diaries" bringt dann zum Ende hin nochmal etwas vom alten The Offspring Spirit und ist mitunter eine der besten Nummern am ganzen Album. "Hassan Chop" hält den Spirit aufrecht bis mit "Gone away requiem" ein ganz anderer überemotionaler Ton angeschlagen wird. Ich könnte mich nicht erinnern eine derartig emotionale Nummer von The Offspring gehört zu haben. An sich ja schön, wenn das Ganze nicht etwas gar nach dem Song "Mad World" von Tears for Fears klingen würde. Abgeschlossen wird dann mit "Lullaby" welches aus einem recht ruhigen Gitarrenriff und unverständlich "verflangedten" Vocals besteht.

Fazit: Nach so langer Wartezeit und vor allem unter dem Produzenten der Metallicas Black Album produziert hat, hätte ich mir wesentlich mehr erwartet. Ich war wirklich enttäuscht da mir schlussendlich 3 Songs auf dem Album gefallen. Es klingt alles viel zu sauber und brav und auch die Kompositionen lassen etwas an Inspiration missen. Schade... 5 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: The Offspring - Let The Bad Times Roll

 
Bewertung:

GENRE: Punk-Rock

TRACKLIST:

1. This Is Not Utopia
2. Let the bad times roll
3. Behind your walls
4. Army of one
5. Breaking these bones
6. Coming for you
7. We never have sex anymore
8. In the hall of the mountain king
9. The opioid diaries
10. Hassan chop
11. Gone away requiem
12. Lullaby
16. Surrounded

VÖ: 16.04.2021
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: :Concord Records
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor