VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

ORANGO: „Evergreens“

Entspannung ist am Wege! Neben den letzten Metal-Reviews gibt es nun einen kleinen Rückblick auf ein eher ruhigeres, aber trotzdem sehr deftiges Album. Mir war diese Band bis jetzt nicht bekannt, was nicht verwunderlich ist, da ich nicht gerade Firm in den Entwicklungen der norwegischen Rockszene bin, doch mit Freude darf ich euch heute Orango vorstellen. Das Trio aus Oslo, bestehend aus Helge Bredeli Kanck (Guitar & Vocals), Hallvard Gaardlos (Bass & Vocals) und Trond Slake (Drums & Vocals) gibt schon seit 1999 gewaltig Gas und die neue Scheibe „Evergreens“ hat mich wirklich überrascht.

Im ersten Moment las ich anstatt ORANGO, OREGANO und war schon einmal verwirrt. Auch nach der Namenskorrektur und der Info, dass das Album von Division Records kommt, war ich nicht wirklich schlauer und konnte mir nicht wirklich vorstellen, welche Art von Musik da auf mich zukommt. So hab ich einfach den ersten Track "Glow Out Of Time" gestartet und was mir entgegenschallte war wirklich sehr fein. 4 Beckenschläge und los geht es mit einem extrem muffigen Gitarrenriff, welches nach der 2t. Wiederholung durch den Rest mit fettem Druck ergänzt wird, bis die 3 Recken mit einer enorm geilen Vocal-Harmonie einsteigen. Auf einmal wechselt das Ganze in eine etwas Country-artige Richtung, welche sich aber auch etwas wie Lynyrd Skynyrd anhört, bis das Solo in feinster Hard-Rock Manier losgeht.

Der zweie Track "Loco" hat am Anfang etwas von Steppenwolf und zeichnet sich durch zwar simple, aber wirklich gelungene Akzentuierungen aus. Damit ist z.B. der Bass am Anfang, welcher nur zu einem gewissen Punkt einfach eine leichte Abwandlung des Rhythmus etwas lauter spielt. Nummer 3 "Old Shores" wird mit einem beeindruckendem Gesangsintro gestartet. Ich muss wirklich nochmal ausdrücklich betonen, dass alle 3 gleichzeitig singen, während sie ihre Instrumente gekonnt bedienen. Das ist etwas, was ich selten gehört habe, wobei in Mastodon beispielsweise jedes Mitglied irgendwo mal die Leadvocals übernimmt.

FAZIT: Damn Norwegen, was geht denn bei euch da oben ab! Das ist eine der verdammt nicesten Hard-Rock-Stoner whatever Scheibe seit langem. Neben Kadavar und Uncle Acid hat gerade eine neue Band einen Weg in meine Stoner-Sammlung geschaft, gleich neben Bongzilla, Electric Wizard und vielen vielen mehr. Die Vocals muss ich nochmal wirklich sehr loben. Geniale Harmonien, welche trotz weichem Klang, der Härte der Träcks nichts nehmen. Es gibt ruhige entspannende Passagen und motivierende drückende Riffs, welche miteinander wirklich fein verwoben sind. Mit diesem Album haben Orango bei mir voll ins Schwarze getroffen und daher gibt es 10 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Orango - "Loco"

 
Bewertung:

GENRE: Rock

TRACKLIST:

1. Glow Out Of Time
2. Loco
3. Old Shores
4. Hillside Man
5. Blue Heart
6. Sunny Bay
7. Evergreen

VÖ: 30.11.18
Format: CD / Digital
Label: Division Records
Vertrieb: Stockman Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor