OZZY OSBOURNE: „Patient Number 9“
Die Legende Ozzy Osbourne lebt und musiziert noch immer! Kaum zu glauben, aber am 09.09.2022 hat der mittlerweile über 70-Jährige sein nun 13. Studioalbum veröffentlicht. Die neue Scheibe trägt den Namen „Patient Number 9“ und folgt auf die von den Fans eher mittelmäßig gut aufgenommene Scheibe „Ordinary Man“. Die insgesamt 13 neuen Songs sollen nun Thema sein.
Natürlich hat Ozzy nicht einfach neue Songs geschrieben, sondern gleich gemeinsam mit Freunden gearbeitet. Somit kann man das Album als „Kooperationsscheibe“ bezeichnen. Bevor ich nun bei jedem Song die mitwirkenden Musiker einzeln aufzähle, liste ich jene hier einmal auf. Jeff Back, Andrew Watt, Robert Trujillo, Chad Smith, Ali Tamposi, Duff McKagan, Taylor Hawkins, Zakk Wylde, Tony Iommi, Eric Clapton, Ryan Tedder und Chris Chaney haben die Songs mitgeschrieben, sowie eingespielt. Alles Namen, welche eigentlich keine Vorstellung benötigen und man muss Ozzy lassen, dass er für dieses Album wieder einmal eine sehr hochkarätige Besetzung auf die Füße gestellt hat.
Von den Musikern hin zur Musik. Begonnen wir mit „Patient Number 9“ und der Titeltrack wirkt für Ozzy´s Verhältnisse gar etwas ruhig, aber auch mystisch. Der insgesamt über sieben Minuten lange Track bringt etwas frischen Wind, aber auch Altbekanntes. Mit "Immortal" kommt ein klassisches 80er Hard Rock Feeling auf, welches an die ersten Werke des dunklen Prinzen erinnern. „Parasite“ schlägt dann eher in Richtung Groove-Metal und hier merkt man stark den Einfluss von Zakk Wylde. Ich selbst bin großer Randy Rhodes Fan und finde, dass die Werke mit ihm mit Abstand besser sind als die Dinge, die Wylde raushaut, aber das ist wohl „Geschmackssache“.
„No Escape From Now“ zeigt sich als klassische Rock-Ballade in welcher Ozzy stimmlich etwas an das Black Sabbath Album „13“, speziell an das Lied „Loner“, erinnert. Kein Wunder, denn bei dieser Nummer hat Rifflord Tony Iommi mitgeschrieben. In „One of those days“ bekommt man Gott sei Dank kein Limp Bizkit Cover geliefert, sondern einen etwas experimentellen Rock-Song, in welchem Eric Clapton mit seiner bluesigen Art auftrumpft. „A Thousand Shades“ hält die etwas ruhige Stimmung bis „Mr. Darkness“ wieder etwas mehr Gas gibt. Mit „Nothing Feels Right“ geht es nochmal zurück in Balladen-artige Gefielde, bis „Evil Shuffle“ schon mit fast doomig-sludgigen Sound überzeugt. Mit „Degradation Rules“ und „Dead and Gone“ halten das Tempo noch etwas aufrecht, bevor „God Only Knows“ als christliche Ballade für Ruhe sorgt. Abgeschlossen wird das Album mit dem schon fast Delta-Blues artigem Song „Darkside Blues“.
Fazit: Ozzy hat es noch immer drauf. Stimmlich und auch hinsichtlich des Songwritings hat der dunkle Prinz wieder einmal bestens abgeliefert. Natürlich ist das Soloalbum kein Black Sabbath Album, aber es ist einmal wieder ein gelungenes Solo-Album, bei welchem Iommi zumindest mitgewirkt hat. Im Großen und Ganzen ist die Scheibe schon sehr passabel und hat mindesten 7 von 10 Punkten verdient.
--> Musikvideo: Ozzy Osbourne - Patient Number 9 |
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