OUR MIRAGE: „Lifeline"
Es ist zwar schon etwas länger her, dass die ganz frische Band Our Mirage, aus Marlen in Nordrhein-Westfalen, ihr erstes Album „Lifeline“ auf den Markt gehauen hat, doch diese jungen 4 Herren haben es definitiv verdient eine angemessene Review ihres Erst-Werkes zu erhalten. Genretechnisch handelt is sich diesmal um Metalcore welchen Timo Bonner (Vocals), Steffen Hirz (Guitar), Manuel Möbs (Bass/Backing Vocals) und Daniel Maus (Drums) nun seit 2017 von sich geben. Mit satten 11 Tracks, insgesamt 43 Minuten und sind allesamt von Frontsänger Timo Bonner bei ‚Mega Blaster Recordings‘ geschrieben, recorded, gemixt und gemastert worden. Die Band selbst beschreibt ihre Musik als : „hard hitting lyrics with heart hitting music“, was ich nur bestätigen kann. Lustiger Weise heißt der Opener-Track „Lost“, genauso wie ein von mir komponierter Track meiner Band Magmabay. Was das Ganze etwas komisch macht ist, dass die Kollegen und Ich anscheinend den gleichen Gedanken hatten, als wir unsere Musik schrieben.
Gerade heutzutage ist es für eine Band die authentisch sein will wichtig, in ihren Lyrics auch unangenehme Themen aufzugreifen, nicht zurückzuscheuen vor den unangenehmen Seiten des Lebens. Die auf diesem Album enthaltenen Lyrics strotzen nur so vor Themen wie Depression, Selbstmord, Panikattacken oder kurz und gut: Dinge, welchen man sich in gewissen Lebenslagen stellen muss. Genau diesen Hintergrund hat mein Track ebenso und man kann sich vorstellen, dass es mich freut hier anscheinend Kollegen gefunden zu haben, welche sich mit den selben Sachen eingehend beschäftigt haben. Mein Song ist zwar etwas älter, doch können in den Lyrics erwähnte Probleme in jeder Altersstufe auftreten. Wichtig ist, dass solche Themen nicht Tabu sein sollen und man offen darüber reden kann. Somit spreche ich Herrn Bonner meinen Respekt aus, da die Lyrics auf seinen Erlebnissen beruhen. Our Mirage‘ wollen den Menschen mit ihrer Musik die Kraft geben, den täglichen Kampf im Leben besser zu überstehen und ihnen zeigen, dass es doch noch Licht am Ende des Tunnels gibt.
Die Musik, welche die doch etwas düsteren Zeilen begleitet, ist sehr melodisch und sehr energetisch geladen. Die Drums sind wirklich sehr fein mit dem Rhythmus der Gitarren abgestimmt und das Endprodukt harmoniert einfach enorm gut mit den beiden Stimmen.
Die erste Nummer des Albums ‚Lost‘ beginnt bereits wehmütig, etwas getragen, mit geradezu zartfühlenden Untertönen. ‚Believe‘ folgt einem ähnlichen Muster, baut sich als Nummer langsam auf, und mischt gekonnt einfühlsamen, sanften Cleangesang mit intensivem Geschrei; dezent fühlt man sich an die Größen des Genres gemahnt, vor allem an die ebenfalls deutsche Band ‚Caliban‘. ‚Revivor‘ ist gleichsam eingängig wie energiegeladen, voll harmonischer Ekstatik, und geradezu hymnischer Kraft. ‚Lifeline‘ bietet eine dichte Klangwand, und spannungsgeladene Atmosphäre. ‚Nightfall‘ klingt zurückhaltend, hintergründig und musikalisch regelrecht sanft. ‚My Distress‘ ist wuchtig, nachgerade episch, und spielt gekonnt mit dem Kontrast zwischen Musik und Gesang. ‚Honesty‘ handelt von Depression, und klingt dementsprechend gedrückt, Wehmütig, traurig, dabei echt und ehrlich; statt eines Gesanges hört man schlicht die authentisch vorgetragenen Erfahrungen eines Depressiven. |
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