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OUTLANDERS: „Outlanders“

Vor nicht allzu langer Zeit durfte ich mich mit Tarja Turunen und ihrem neusten Solo-Album auseinandersetzen. Kurz darauf zerlegte Sie auf einer gewaltigen Tour die Bühnen Europas und nun landete die beeindruckende Sopranistin auf interessante Weise wieder auf meinem „Reviewtisch“. Unter dem Namen Outlanders hat Turunen mit EDM Legende Tosten Stenzel am 26.06.2023 das Album „Outlanders“ veröffentlicht. Die Kombination aus klassischem Gesang und EDM klingt schon einmal interessant, doch das Duo hat sich für das insgesamt 12 Tracks lange Werk etwas mehr einfallen lassen.

Um die Mixtur zu vollenden wurden Al Di Meola, Vernon Reid, Steve Rothery, Trevor Rabin, Joe Satriani, Marty Friedman, Walter Giardino, Ron „Bumblefoot“ Thal, Mike Oldfield und Jennifer Batten eingeladen sich jeweils in einem Song auszutoben. Dieses immense Aufgebot an GitarristInnen zeigt schon, dass die 12 Songs nicht unterschiedlicher sein könnten. Jeder Musiker hat zwar seinen Stil eingebracht, aber sich auch an die Grundkomposition angepasst und daher ist das Album sehr vielfältig geworden.

Von ruhigen atmosphärischen Sounds wie im Opener „Outlanders“ mit Walter Giardino, bis zu schnellen Legatoruns wie in „Land of sea and sun“ mit Marty Friedman, werden einige Spielweisen dargeboten, die man nicht erwarten würde. Generell ist es sehr interessant zu hören wie sich die Gitarristen in die Mischung aus EDM und Klassik eingearbeitet haben. Man merkt an gewissen Punkten zwar die Wurzeln der jeweiligen Musikern, doch das schlussendliche Produkt ist etwas wirklich Einzigartiges und dies gilt für jeden Song.

Einerseits ist die jeweilige Einzigartigkeit gegeben, andererseits lassen sich 3 Grundsäulen des Werkes identifizieren: 1. EDM, 2. Klassischer Gesang, 3. Gitarrenzauberei!

Fazit: Das Projekt „Outlanders“ ist wirklich sehr beeindruckend! Ich bin doch sehr selten in den Gefielden des EDM unterwegs und konnte mir daher die Kombination aus Gitarristen-Legenden, elektronischer Musik und klassischem Gesang überhaupt nicht vorstellen. Die Songs werden zwar ganz klar von den elektronischen Elemten zusammengehalten, doch die unterschiedlichen Gitarrensounds und Spielweisen geben jedem Track eine ganz eigene Wirkung.

Der Gesang von Meisterin Turunen ist wie gewohnt sehr zärtlich und schwebt schon fast durch die Kompositionen. Ein weiterer großer Pluspunkt des Albums ist, dass man die genannten Gitarristen auf die dargebotene Art und Weise noch nicht gehört hat. Beispielsweise ist der Song „The sleeping indian“ nicht mit wilden Pinch-Harmonics gefüllt, wie man es von Joe Satriani erwarten würde. „Outlanders“ ist auf jeden Fall eine wirklich interessante musikalische Reise und auch ein wirklich massives Projekt, welches ich nur als äußerst gelungen bezeichnen kann. Daher vergebe ich 10 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: OUTLANDERS 'A Peaceful Place (Return To The Oasis)

 
Bewertung:

GENRE: EDM/ Klassik/ Rock

TRACKLIST:

1. Outlanders (ft. Walter Giardino)
2. Closer to the sky (ft. Trevor Rabin)
3. The cruellest goodbye (ft. Al Di Meola)
4. World in my eyes (ft. Vernon Reid)
5. Mystique Voyage (ft. Steve Rothery)
6. The sleeping indian (ft. Joe Satriani)
7. Land of the sea and sun (ft. Marty Friedman)
8. 1971 (ft. Walter Giardino)
9. We own this sky (ft. Ron „Bumblefoot“ Thal)
10. Never too far (ft. Mike Oldfield)
11. Echoes (ft. Jennifer Batten)
12. A peaceful place (return to the oasis) (ft. Walter Giardino)

 

VÖ: 26.06.23
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: earMUSIC
Vertrieb: Edel/ Kontor
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor