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OWEN: „The Avalanche"

Am selben Tag des Release des Solo-Künstlers John Legend, hat ein weiterer nicht unbekannter Sänger und Songwriter ein Album veröffentlicht, welches er „The Avalanche“ nannte. Mike Kinsella hat unter dem Namen Owen seit 2001 nun insgesamt 10 Alben rausgehauen und letzteres nehmen wir nun etwas unter die Lupe. Bevor wir jedoch in das Album hinein starten sei noch Kinsellas Arbeit in den Bands American Football, Cap`n Jazz, Owls, Joan of Arc und Their/They`re/There erwähnt, um zu verdeutlichen, dass wir es mit einem schon sehr umtriebigen Musiker zu tun haben.

Begonnen wird die neue Scheibe mit einer leicht melancholischen Nummer namens „A New Muse“, welche bei mir irgendwie ein Gefühl der Zerrissenheit hervorgerufen hat. „Let me be anything“ heißt es gen Ende des Songs, was für mir in Kombination mit dem Sound irgendwie als Schrei nach Freiheit interpretiert werden kann. „Dead for Days“ hält die schwermütige Stimmung, instrumental sowie lyrisch. „i got friends that dont know me, a wife that disowned me“ heißt es in dem Track und so sollte klar sein, dass die Themen in den Texten sehr persönlich, aber auch etwas traurig sind.

Generell würde ich dieses Album nicht unbedingt einer diagnostiziert depressiven Person empfehlen. Aber bevor wir zu sehr auf das Melancholische eingehen, sei „On with the show“ als doch eher lockerer und fröhlicher Song auf dem Album erwähnt, wenn auch „The Contours“ den vorher beschriebenen Stil wieder hervorholt. „I Should`ve Known“ ist ein Track der wie gemacht für jede Person, welche schon einmal in ihrem Leben starke Reue verspürt hat. Die feinen Violinen-Passagen und die mehrstimmigen Parts haben eine sehr beruhigende Wirkung. In „Mom and Dead“ wirkt der Anfang durch ein Glockenspiel etwas wie ein Weihnachtslied, wenn auch hier und da ein paar Country-Elemente, speziell bei der Gitarre, auftauchen. In „Headphoned“ bringt Kinsella eine wirklich schön gezupfte Melodie auf der akustischen Gitarre, während rundherum die Rhythmik immer lauter hervortritt und die Dynamik verstärkt. „Wanting and willing“ und „I Go, Ego“ schließen dann mit nachdenklich stimmenden, melancholischen Klängen und dazugehörigen weit-auslegbaren Lyrics das Album.

FAZIT: Wie schon vorhin erwähnt ist das Album definitiv nichts für momentan emotional instabile Personen, da die Lyrics einen schon ganz schön mitreißen können und die Klänge einen in eine Art melancholische Trance versetzen. Es handelt sich hier um kein wirklich fröhliches Album und nach dem Hören habe ich auch verstanden, warum Kinsellas auf Wikipedia dem Emo-Genre zugeordnet wird. Grundsätzlich hat mir das Album gut gefallen, jedoch wurde es mir ab der Hälfte etwas zu monoton und deprimierend. Insgesamt hat es für 6 von 10 Punkten gereicht.

--> Musikvideo: Owen - A New Muse

 
Bewertung:

GENRE: Indie Pop/ Rock

TRACKLIST:

1.A New Muse
2.Dead For Days
3.On With The Show
4.The Contours
5.I Should`ve Known
6.Mom and Dead
7.Headphoned
8.Wanting and Willing
9.I Go, Ego

VÖ: 19.06.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Big scary Monsters
Vertrieb: The Orchard
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor