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PABST: „Crushed by the weight of the world“

Lets get grungy! Die 2016 in Berlin gegründete Truppe Pabst hat am 02.09.2022 eine neue Scheibe auf den Markt gebracht und da es sich hier, laut meinen Informationen, um feinen Alternative/Indie Rock handelt, musste ich mir das Album einmal genauer anhören.

Nach „Chlorine“, „Deuce Ex Machina“ kommt jetzt „Crushed by the Weight of the World“. Alleine der Titel lässt schon vermuten, dass die Themen der Songs nun nicht unbedingt rosig sind. Begonnen wird mit „Dead Ahead“ und hier wird diese Annahme direkt bestätigt. Die Nummer fährt einem direkt mit verwirrenden Elektro-Sounds und etwas Brit-Rock-Feeling durchs Gebein. Die etwas tieferen Passagen setzen sich dann aber deutlich von den freundlichen Klängen ab und liefern schon fast auch „Metal-Niveau“. Mit „Mercy Stroke“ wird es um kein Stück leiser, denn hier wird eine interessante Mischung aus Punk und Grunge vorgelegt. Abgesehen von dem mächtigen Sound der Nummer hat die Band ein absolut gelungenes Musikvideo zum Song veröffentlicht (s.u.).

Mit „Crushed“ wird es eher „Pop-Punkig“. Die verwendete Zerre ist zwar typisch Grunge, doch die Grundmelodie und der eher verträumte Verse erinnern sehr stark an Indie-Rock der 2000er. Die „Verträumtheit“ steigert sich dann in „Locker Room“, wo schon fast eine Melancholie wie bei einschlägigen Goth-Bands der 80er vernehmbar ist. „Daddy`s Boy“ holt dann wieder mit fröhlicher Melodie und etwas deftigerem Tempo auf. Hier treten auch interessante elektronische Elemente auf, welche vor dem eher lieblichen Refrain etwas Dampf machen. „P.O.P.“ bringt dann genau das Gegenteil und hallt langsam vor sich hin bis „Week full of Weekends“ mit einer fetten Übersteuerung die Ruhe zerreißt. Der Track gibt schon gewaltig Gas bevor es mit „Shoulder to cry“ wieder eher in Richtung Brit-Rock/Pop geht, wenn auch der Song einen dezenten Post-Rock Touch hat. Mit „Say my name“ begibt man sich dann langsam in den Endspurt und hier wird einmal die „Nirvana-Keule“ ausgepackt. Der etwas Nirvana-artige Sound wird in „No Future? No Thanks“ noch etwas aufrecht gehalten, wenn auch die Hauptmelodie sehr popig ist. „Never Again“ liefert noch einmal relativ typischen Indie-Rock, bevor das Album mit „You blink, you miss it“ eher entspannt abgeschlossen wird.

Fazit: Ich hatte Pabst nicht wirklich am Radar, doch jetzt haben sie sich auf jeden Fall einen Platz in meiner persönlichen Playlist erarbeitet. Die Songs die eher in Richtung Brit-Rock und Grunge gehen gefallen mir sehr gut. Andere Songs, wie zum Beispiel der Schlusstrack sind mir dann schon fast deftig für das Genre und gehen eher in Richtung Post-Rock. Im Großen und Ganzen ist das Album wirklich gut gelungen und auch sehr interessant. Es braucht definitiv mehrere „Hör-Durchgänge“ bis man sich fürs Erste satt gehört hat. Somit vergebe ich 8 von 10 Punkten und bin gespannt was das Trio noch so veröffentlichen wird.

--> Musikvideo: Pabst - Mercy Stroke

 
Bewertung:

GENRE: Alternative Rock

TRACKLIST:

1. Dead Ahead
2. Mercy Stroke
3. Crushed
4. Locker Room
5. Daddy`s Boy 
6. P.O.P
7. Week Full of Weekends
8. Shoulder to cry
9. Say my name 
10. No Future? No Thanks! 
11. Never Again 
12. You blink, you miss it

VÖ: 02.09.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Ketchup Tracks
Vertrieb:
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor