Paradise Lost "Host" (Remastered)
Host‘ heißt das neue Album der 1987 gegründeten, aus Halifax stammenden englischen Band Paradiese Lost, das am 16.03.2018 bei Nuclear Blast Records erscheint – und das nicht in dem Sinne neu ist, sondern eine remasterte Version ihres neunten Studioalbums, das im Jahr 1999 veröffentlicht wurde. Ursprünglich aus dem Death Metal stammend, beeinflusste die Band maßgeblich das Entstehen des Death Doom und des Gothic Metal. Der Name der Band bezieht sich auf ein Gedicht des englischen Poeten John Milton. Derzeit besteht ‚Paradiese Lost‘ aus dem Sänger Nick Holmes, dem Gitarristen Aaron Aedy, Gregor Mackintosh an Gitarre und Keys, sowie dem Drummer Waltteri Väyrynen und dem Bassisten Steven Edmondson. Das Album ‚Host‘ wurde noch mit dem damaligen Schlagzeuger Lee Morris eingespielt. Der Hintergrundgesang wurde auf sechs Nummern dieses Albums von Shereena Smith übernommen.
Bis 1989 veröffentlichte die Band drei Demos: ‚Paradise Lost‘, ‚Frozen Illusion‘ und ‚Plains Of Desolation‘. Schnell machten sich ‚Paradise Lost‘ in der englischen Metal-Szene einen Namen. 1990 veröffentlichten sie ihr Debütalbum ‚Lost Paradise‘, im Jahr darauf erschien das zweite Album ‚Gothic‘ – ein Referenzwerk, das einem ganzen Genre seinen Namen geben sollte. Mit ‚My Dying Bride‘ und ‚Anathema‘ bildeten ‚Paradise Lost‘ die ‚Big Three‘ des Doom Metal. 1992 erschien das dritte Album ‚Shades Of God‘, 1993 folgte das vierte Album ‚Icon‘. Daraufhin bestritt die Band Tourneen, unter anderem mit ‚Sepultura‘. 1995 veröffentlichten sie ihr fünftes Album ‚Draconian Times‘, und spielten unter anderem vor 120 000 Zuschauern als Headliner auf dem ‚Dynamo Open Air‘. Ab Mitte der 1990er Jahre bezog die Band zunehmend elektronische Elemente in ihre Musik ein. 1997 erschien das Album ‚One Second‘, 1999 ‚Host‘, 2001 folgte ‚Believe In Nothing‘, 2002 die Platte ‚Symbol Of Life‘. 2005 veröffentlichte die Band ihr zehntes Album, schlicht betitelt ‚Paradise Lost‘.
Das elfte Album ‚In Requiem‘ erschien 2007. Ebenfalls 2007 wurde eine DVD-Dokumentation mit dem Titel ‚ Over The Madness‘ veröffentlicht. 2008 erschien eine Live-DVD sowie CD mit dem Titel ‚The Anatomy Of Melancholy‘. 2009 wurde das zwölfte Studioalbum ‚Faith Divides Us – Death Unites Us‘ veröffentlicht, dem folgte 2011 die DVD ‚Draconian Times MMXI‘ – neben diversem Bonusmaterial ist ein Mitschnitt eines Konzerts in London enthalten; aus Anlass des 15-jährigen Jumiläums wurde hierbei das Studioalbum ‚Draconian Times‘ aus dem Jahr 1995 komplett live gespielt. 2012 erschien das dreizehnte Studialbum ‚Tragic Idol‘. Zum 25-jährigen Bandjubiläum veröffentlichte ‚Paradise Lost‘ im Jahr 2013 die Compilation ‚Tragic Illusion 25 (The Rarities)‘. 2015 folgte das vierzehnte Studioalbum ‚ The Plague Within‘, sowie ein weiteres Livealbum mit dem Titel ‚ Symphony for The Lost‘, das gemeinsam mit dem Orchester der Staatsoper Plovdiv und dem Rodna-Pesen-Chor aufgenommen wurde. 2017 wurde das fünfzehnte Studioalbum ‚Medusa‘ veröffentlicht.
Doch nun zum Album selbst. Die Einstiegsnummer ‚So Much Is Lost‘ beginnt gemessen, mit angenehm elektronischem Einschlag und eingängiger Melodie. ‚Nothing Sacred‘ klingt episch, ohne dabei wuchtig zu sein, der Text ist schwermütig. ‚In All Honesty‘ ist eine ebenso kraft- wie gefühlvolle Nummer, ruhig, doch umso wirkungsvoller, gesanglich mit leichtem Anklang an ‚Depeche Mode‘. `Harbour‘ beginnt mit geradezu klassischen Klängen und ist eine unaufgeregte und doch intensive Nummer, mit dezenten Nu-Metal Ansätzen. ‚Ordinary Days‘ ist eine wehmütige Nummer und klingt tatsächlich irgendwie nach grauem Alltag. ‚It’s Too Late‘ beginnt mit sanften Violinklängen und einer solcherart geschaffenen atmosphärisch dichten, düsteren Grundstimmung und steigert sich zunehmend zur Ballade. ‚Permanent Solution‘ ist eine solide Nummer irgendwo zwischen Electro und Rock. ‚Behind The Grey‘ ist eingängig und emotional. ‚Wreck‘ klingt futuristisch, beinahe wie nicht von dieser Erde. ‚Made The Same‘ ist getragen, ein bisschen düster, mit mitreißenden Drums. ‚Deep‘ wirkt auf den Hörer ein wenig verstörend, doch auch aufregend und fesselnd. ‚Year Of Summer‘ überzeugt wiederum vor allem durch die Drums. Die letzte Nummer – zugleich Titelgeber des Albums – ‚Host‘ ist intensiv und wiederum stark elektronisch geprägt.
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