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PARKAWAY DRIVE: "Reverence"

Reverence‘ heißt das nunmehr siebte Album der aus Byron Bay stammenden australischen Band Parkway Drive, die im Sommer 2003 gegründet wurde und bisher circa 17. Millionen Platten verkauften. Die Band besteht zurzeit aus Luke Kilpatrick und Jeff Ling an den E-Gitarren, Jia O’Connor am E-Bass, Winston McCall an den Vocals und Ben Gordon am Schlagzeug. Bereits im Gründungsjahr veröffentlichte ‚Parkway Drive‘ die Split-CD ‚I Killed The Prom Queen‘. Ebenfalls noch im selben Jahr spielten sie auf der Byron-Bay-Hardcore-Compilation ‚What We’ve Built‘. 2004 wurde die erste EP ‚Don’t Close Your Eyes‘ veröffentlicht. Im Mai 2005 nahmen sie mit Adam Dutkiewicz – dem Gitarristen von ‚Killswitch Engage‘ – ihr Debüt-Album ‚Killing With A Smile‘ auf. Im Jahr 2007 folgte das zweite Album ‚Horizons‘. 2009 kam die DVD ‚Parkway Drive‘ auf den Markt, welche Livemitschnitte, ein Livekonzert, und Hintergrundinfos der Band beinhaltete. Im Jahr 2010 beendete die Band die Aufnahmen für ihr nächstes Album ‚Deep Blue‘, welchem 2012 das Album ‚Atlas‘ folgte. ‚Atlas‘ stieg in Australien auf Platz 3 der Albumcharts ein. Diesem Album folgte eine Tour durch Australien, Neuseeland und Europa. 2015 erschien das Album ‚Ire‘. ‚Parkway Drive‘ sind bekannt für ihre zahlreichen und harten Breakdowns, exzessive Soli, sowie den weitgehenden Verzicht auf Clean-Gesang, welcher ab dem Album ‚Killing With A Smile‘ vollends verschwand – zumindest bis zum neuen Album.

Doch nun zu eben diesem neuen Album selbst. Die Einstiegsnummer ‚Wishing Wells‘ beginnt zurückhaltend, doch spannungsgeladen, weckt sofort die Neugier des Hörers und bricht schließlich in wilder, ungezügelter, grooviger Heftigkeit los. ‚Prey‘ setzt mit überzeugender Melodik ein, die ein wenig an Achzigerjahre-Metal, oder sogar etwas an Folklore denken lässt; wenn der Gesang einsetzt, denkt man zunächst vielleicht kurz an Marylin Manson, schließlich findet die Nummer indes zum typischen, dichten, wuchtigen Klang von ‚Parkway Drive‘. ‚Absolute Power‘ überzeugt durch ein klangvolles Riff und gut gesetzte ruhige Töne inmitten des gewaltigen Donnerwetters der Nummer. ‚Cemetery Bloom‘ lässt anfangs eindeutig an Leonard Cohen denken, indes gregorianische Choräle sich im Hintergrunde zu Wort melden – eine ungewöhnliche, und gerade deshalb besonders bemerkenswerte und faszinierende Nummer. ‚The Void‘ ist eine solide, mitreißende Nummer. ‚I Hope You Rot‘ lässt neuerlich ein wenig an die Ursprünge des Metals denken, ist energiegeladen und kraftvoll. ‚Shadow Boxing‘ ist ein gefühlvoller, intensiver Song, der zuweilen stark an ‚Slipknot‘ denken lässt. ‚In Blood‘ hämmert regelrecht auf den Hörer ein, mit eingängig mitreißender Melodik, gönnt ihm dann wieder eine kurze Verschnaufpause, um sich neuerlich mit ungebrochener Klanggewalt auf ihn zu stürzen. ‚Chronos‘ beginnt mit wundervoll verzerrt anmutenden Gitarrenklängen, die wie aus weiter Ferne zu kommen scheinen und bald in eine überzeugende, nahezu ekstatisch anmutende Nummer übergehen. Die Abschlussnummer des Albums ‚The Colour Of Leaving‘ bietet einen beruhigenden, emotionalen Ausklang, etwas wehmütig, lässt dieser Song den Hörer doch in irgendwie gehobener Stimmung zurück.

FAZIT: Ein herrliches Album, durchaus abwechslungsreich und doch von einheitlichem, wunderbarem Sound gekennzeichnet, voller Energie, unbändiger Kraft, heftiger Wildheit und zugleich meisterhafter Gekonntheit. Dieses Album lässt nichts vermissen und erfüllt wohl alle Erwartungen der Fans. Für diese großartige Leistung gibt es 9 von 10 möglichen Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Metalcore, Hardcore-Punk

TRACKLIST:

1. Wishing Wells
2. Prey
3. Absolute Power
4. Cemetery Bloom
5. The Void
6. I Hope You Rot
7. Shadow Boxing
8. In Blood
9. Chronos
10. The Colour Of Leaving

VÖ: 04.05.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Epitaph Records
Vertrieb: Epitaph Records
Auf Tour: 03.06.2018, Rock im Park, Nürnberg

Rezensent: Florian

--> Musikvideo:

Parkway Drive - "Prey"