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PASCOW: „Sieben“

Kommen wir zu einer Punk-Rock Band, welche sich angeblich nach einer Person aus Steven King`s „Friedhof der Kuscheltiere“ benannt hat. Bei der Person handelt es sich um Victor Pascow, dessen Verkörperung im Film die letzte Rolle des legendären Fred Gwynne (The Munsters) war. Langer Rede kurzer Sinn, die Truppe Pascow hat am 27.01.2023 ihr neues Album präsentiert und genau jenes soll nun Thema sein.

Hinter dem Namen „Sieben“ verstecken sich insgesamt 14 Tracks. Begonnen wird mit dem Song „Himmelhunde“ und schon hier wird man mit feinem Gitarrensound und deftig punkigem Beat aufgeweckt. Mit „Königreiche im Winter“ gibt es dann eine gewaltige Runde Sozialkritik, denn hier wird klargestellt, dass man dem Schein nicht trauen sollte. „Monde“ zerlegt daraufhin noch einmal etwas schneller, bis „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ mit etwas ruhigerem Beat überzeugt. Die Ruhe ist hier lediglich der seitens der Instrumentalsektion gegeben, denn der kritische Text ist alles andere als entspannt.

Nachdem die Falschheit mancher Menschen angeprangert wurde gibt es mit „Grüßt Eve“ wieder eine Runde deftiges „Geriffe“, bis „Die Unsichtbaren“ ernstere Töne anschlägt. Hier bekommt man eine verbale Schelle ab die sich gewaschen hat. „Wir haben Spaß geklaut! Was haben wir geglaubt“ heißt es im Refrain und ich glaube diese Zeile ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Band nicht nur kritisiert, sondern sich selbst als Teil des Ganzen versteht. Es ist einfach als Punk-Band gegen etwas zu sein oder nur zu kritisieren, doch Pascow gehen darüber hinaus und bauen in ihren Texten sehr viele Reflexion ein, was dem Ganzen eine interessante weitere Dimension gibt.

Natürlich ist die Band nicht nur sozialkritisch unterwegs, sondern liefert auch eine gute Ladung Humor um die doch grundlegende Ernsthaftigkeit der Themen verdaulich zu machen. Das Geniale daran ist, dass die Musik dabei schön abwechslungsreich bleibt und nicht immer und immer wieder die selben Quinten-Variationen heruntergedroschen werden.

Fazit: Endlich wieder einmal astreiner Deutsch-Punk. Ich bin verwundert, dass ich Pascow bisher nicht direkt am Schirm hatte. Die Texte sind zwar etwas schnell, aber dafür gefüllt mit zum Nachdenken anregenden Messages. Die Songs bringen nicht nur bösen „Auf die Fresse Punk“ sondern auch ausgeklügelte Melodien, welche zum Mitsummen anregen. Die gesamten Texte einem Review aufzurollen würde hier den Rahmen sprengen, doch jeder Song bringt eine interessante Geschichte und so ist das Album durchwegs spannend. „Sieben“ ist ein wirklich feines Album geworden und hat aus meiner Sicht 10 von 10 Punkten verdient!

 
Bewertung:

GENRE: Punk Rock

TRACKLIST:

1. Himmelhunde
2. Königreiche im Winter
3. Monde
4. Gottes Werk und Teufels Beitrag
5. Grüßt Eve
6. Die Unsichtbaren
7. Mailand
8. Ich bin klar
9. Daniel & Hermes
10. Tom Blankenship
11. Zugausweichen
12. Von unten nichts Neues
13. Vierzehn Colakracher
14. Boris Blocksberg

--> Musikvideo: Pascow - Himmelhunde

 

VÖ: 27.01.23
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Kidnap Music
Vertrieb: Rookie Records
Auf Tour im Norden: 30.03.2023 Kulturzentrum Schlachthof Bremen

Rezensent: Gregor