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PEARL JAM: „Gigaton“

Pearl Jam ist ein Name, der in der Rock-Szene unumgänglich ist. Speziell die progressive Herangehensweise der Mitglieder Eddie Vedder, Mike McCready, Jeff Ament, Matt Cameron und Stone Gossard hat schon oft gezeigt, welch geniale Kompositionen bei einer Zusammenarbeit zum Vorschein kommen. Am 27.03.20 hat die Band  ihr nun 11. Album namens „Gigaton“ veröffentlicht und natürlich habe ich solch einem Schmankerl nicht widerstehen können.

Der erste Track „Who ever said“ fängt einen direkt mit einem recht classic-rockartigem Vibe, wenn auch eine ganz schöne Menge an Brit-Rock dabei ist. Weiter geht es mit „Superblood Wolfmoon“. Es liefert dann schon eine eher punkige Soundlandschaft und die Vocals erinnern unglaublich stark an Jello Biafra von den Dead Kennedys. Unerwartet kommt dann eine elektronische Einlage in „Dance of the clairvoyants“ und der aufkommende Eurodance-Vibe erinnert stark an die 90er Jahre. Mit etwas Gequietsche wird dann in „Quick Escape“ gestartet. Der Song baut sich langsam auf und am Ende der Nummer wird dann erst richtig Gas gegeben.

Noch unerwarteter als die vorhin erwähnte Passage kommt dann das ruhige Glockenspiel zum Beginn von „Alright“. Der Track bringt was er im Namen verspricht, denn die aufkommende ruhige Atmosphäre einem wirklich suggeriert, das alles „alright“ ist. Die nächst Nummer namens „Seven O`Clock“ hält die Ruhe des vorigen Tracks und schleicht sich langsam an, bis man dann in eine Mischung aus Genesis und The Police Sounds gebracht wird. Wenn ich vorher gesagt habe, dass der Sound an die 90er erinnert, müsste man spätestens bei diesem Song die 80er erwähnen. „Never Destination“ fährt dann die Geschwindigkeit wieder nach oben und es gibt wieder einmal etwas heftigere Riffs, wenn auch hier ein Vergleich zu Rush angebracht ist.

Generell sind alle Nummern auf diesem Album als eine enorm interessante Mischung aus Rock und sanfteren Klängen zu bezeichnen und vor allem der experimentelle Zugang bringt wunderbare Abwechslung. Da bisher zu den Lyrics noch kein Wort gefallen ist sei gesagt, dass der gemeinsame Nenner der Songs das immer wiederkehrende Motiv der Motivation. „Buckle up“ ist so eine Nummer, die schon die im Namen einen motivierenden Imperativ trägt. Ich hoffe damit ist klar was gemeint ist.

FAZIT: Pearl Jam ist eine Band, die mich immer wieder mit ihrer abwechslungsreichen Musik beeindruckt. Mitunter sind jene Herren in meinen Augen Meister in der ausgewogenen Mischung von Rock, Pop, Elektronik und weiteren Elementen. Ich habe noch nie ein Pearl Jam Album in die Hände bekommen, welches mich nicht beeindruckt hat und „Gigaton“ ist wieder einmal eine Scheibe, die es in meiner Playlist nicht fehlen darf. Insgesamt muss ich dann aber doch im Vergleich zu den vorigen Alben sagen, dass etwas mehr Druck bzw. „Gitarrenhärte“ nicht geschadet hätte. Somit gibt es für Album Nummer elf 8 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Pearl Jam - Dance of the Clairvoyants

 
Bewertung:

GENRE: Rock

TRACKLIST:

1. Who ever said
2. Superblood wolfmoon
3. Dance of the Clairvoyants
4. Quick Escape
5. Alright
6. Seven O`Clock
7. Never Destination
8. Take the long way
9. Buckle up
10. Comes then goes
11. Retrograde
12. River cross

VÖ: 27.03.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Monkeywrench/ Republic
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor