PET NEEDS: "Fractured Party Music"
Kommen wir einmal zu etwas absolut neuem. Die Gebrüder Marriott haben sich unter dem Namen PET NEEDS mit Jack (Drums) und Rich (Bass) zusammengetan und am 12.03.2021 ihr Debütalbum namens "Fractured Party Music" veröffentlicht. Da ich auf neues "Zeug" immer sehr scharf bin, konnte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen.
Was wird also auf der ersten Scheibe geliefert? Begonnen wird mit dem Track "Outline", welcher einem gleich einmal mit fettem Gitarrengequietsche und Beckengeschepper um die Ohren fliegt. Im darauf folgenden "Tracy Emin`s Bed" wird es dann etwas weniger quietschig und das Quartett liefert Punk-Rock in Richtung Anti-Flag und Rise Against, wenn man auch hier einen dezenten Blink 182 Vergleich bringen könnte. Die Vocals sind zwar schön offensiv, aber gut verständlich und melodisch.
In "Sympathetic Accent Syndrome" wird dann recht klassischer Punk-Rock geliefert, welcher richtig schön zum Pogen anregt und mit eingängigem Refrain zum Mitsingen bewegt. "Toothpaste" liefert eine Runde Brit-Rock und darauf kommt mit "Overcompensating" eine Miscchung aus den Elementen der vorherigen 2 Songs. Mit "As the spin cycle span" wird es plötzlich ruhig und schon fast Singer/Songwriter-artig. Die Ruhe wird dann mit "Pavlovian" zerfetzt, denn der Track haut einem Sounds um die Ohren, die man als etwas härteren Pop-Punk bezeichnen kann.
"Kayak" legt dann mit einer sehr eingängigen Bassline und mächtigen Drums noch einen drauf, bis mit "You look like you never bought a scratchcard" ein "Mitsingsong" in Richtung Flogging Molly geliefert wird. "Roses" hat dann schon einen sehr grungigen Song, der zu Beginn sogar an die Melvins erinnert. Abgeschlossen wird die Scheibe mit dem längsten Track des Albums namens "Embers", welcher zum Ende hin immer mehr eskaliert und den Hörer mit erneutem Gitarrengequietsche zurücklässt.
Fazit: Ich bin bei neuen punkigen Produktionen immer sehr skeptisch, da ich Punk immer sehr an seinem historisch gebundenen Kontext interpretiere. PET NEEDS haben mit ihrem Debütalbum viele Spielarten des Punks vermengt und das Gesamtbild wirkt stimmig und "fetzt". Pro Song wären mir fast 2-3 Bands zum Vergleich eingefallen, obwohl die Tracks teilweise nur 2 Minuten lang sind. Die Herren konglomerieren hier den Punk von A bis Z, wenn auch der Hardcore-Punk etwas fehlt. Jedenfalls finde ich "Fractured Party Music" enorm gut gelungen und vergebe hiermit satte 9 von 10 Punkten. Reife Leistung! Ich bin gespannt was da noch nachkommt. |
