PHANTOM BAY: „Phantom Bay“
Vor Kurzem landete ein Album bei mir am Tisch, welches Hardcore-Punk liefern sollte. Als grundsätzlich sehr Punk affiner Mensch lasse ich mir so etwas selten entgehen und so tauchte ich in das Album „Phantom Bay“ von der Band Phantom Bay ein. Es ist immer wieder schön etwas so Neues und Frisches serviert zu bekommen.
Die Scheibe wurde am 22.04.2022 rausgebracht und enthält insgesamt 11 Tracks, welche Interessantes zu Tage fördern. Begonnen wird das Album mit einem etwas grungigem doch ruhigem Intro mit dem „überraschendem“ Namen „Intro“. Nach der entspannten Einführung wird mit „Trembling World“ etwas härter losgelegt. Mit klassischem Punk-Beat und eher pop-punkiger Gitarre wird hier zerlegt, während der Sänger sich dann eher Post-Hardcore artig an die Darbietung des Textes macht. Inhaltlich handelt es sich hier um eine Darstellung der doch chaotischen Welt. Mit „Deep End“ wird es dann rhythmisch etwas ausgefallener und getriebener. Es wirkt als würde man sich langsam zu etwas hinarbeiten bis dann mit einer ruhigeren Passage etwas aufgelockert wird.
„No One Likes“ folgt und erinnert etwas an die frühen Zeiten von Billy Talent, wenn auch der Gesang wie gehabt in geschriener Form loslegt. Spätestens bei „Feeting Feeling“ wird dann der klare Hardcore-Punk-Einschlag hörbar, welcher sich dann mit "Nachteinbruch" direkt wieder verflüchtigt. Bei diesem Track handelt es sich um ein eher ruhiges Stück durch dessen Klänge sich leise eine weibliche Stimme mit einer Erzählung ihren Weg bahnt.
Die Ruhe wird anschließend von „Seperate Ways“ zerrissen. Hier bekommt man dann auch einmal etwas melodischere Vocals geliefert. „Quit Playing The Blues“ legt dann nochmal einen Zahn zu, bevor „Hard To Believe“ eher wieder zum Stil von „Seperate Ways" zurückkehrt. Bevor „Terminal Condition“ mit einem typischen Post-Hardcore-Sound das Album beendet, wird mit „Another Model“ nochmal der Pop-Punk der 2000er hochgehalten.
Fazit: Wenn ich Hardcore-Punk lese, dann denke ich an die Dead Kennedys, Acidez, The Casualties oder auch den klassischen NY-Hardcore. Phantom Bay liefern zwar nicht in diese Richtung ab, bringen aber durchaus brauchbaren Post-Hardcore zu Gehör. Die Texte werden richtig schön emotional vorgetragen und die Instrumentalsektion liefert sehr „tight“ ab. Meine persönlichen Favoriten auf dem Album sind „Deep End“ und „Terminal condition“, da in eben jenen Songs etwas mehr mit der Rhythmik gespielt wird und nicht nur der klassische Punk-Beat bedient wird. Für ein Debütalbum ist „Phantom Bay“ ein sehr gelungenes Album geworden. Die Truppe dahinter wird uns sicherlich noch einige feine Tracks liefern und daher vergebe ich einmal 8 von 10 Punkte für das Erstwerk.
--> Musikvideo: Phantom Bay - Separate Ways
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