PLAIN WHITE T’s: "Parallel Universe"
Die Existenz paralleler Universen ist eine faszinierende Theorie, die ihren Ursprung in Beobachtungen der Quantenphysik hat. Mit Quantenphysik jedoch beschäftigt sich das neue Album der aus dem amerikanischen Villa Park stammenden Band ‚Plain White T’s‘ durchaus nicht – dennoch ist ihr nunmehr achtes Album ‚Parallel Universe‘ betitelt. Dieser Titel bezieht sich wohl auf die alternative klangliche Realität, die darauf geschaffen wird, in deren Sog der Hörer wie in den Mahlström eines Schwarzen Loches gerät und der ihn in gänzlich fremde Welten versetzt. Die Band besteht aus Frontman Tom Higgenson an Lead-Gesang und E-Gitarre, Dave Tirio an der Lead-Gitarre, Tim Lopez an Rhythmus Gitarre und Background Gesang, De Mar Hamilton an Schlagzeug und Percussion, sowie Mike Retondo an E-Bass und Background Gesang. 2007 landeten ‚Plain White T’S‘ einen Überraschungserfolg mit dem Song ‚Hey There Delilah‘. Nun begibt sich die Band also in parallele Universen und lädt den Hörer zu dieser Reise ein. Bereits die Einstiegsnummer des neuen Albums ‚Lighten Up The Room‘ überzeugt durch eingängige, tanzbare Rhythmen, und einem klanglich dichten Refrain. ‚Bonnie I Want You‘ ist eine etwas Reggea-lastige Nummer, mit stimmungsvollem Beat. ‚Call Me‘ ist ruhig und gefühlvoll, mit eindeutigem Hitpontential. ‚Top Of The World‘ ist stimmungsvoll, mit minimalistischem und doch eindrucksvollem Gitarrenriff. ‚Bury Me‘ überzeugt durch geradezu hypnotische Harmonien und warmen, vollen Klang. ‚Your Body‘ ist romantisch, ein wahrhaftiges Liebeslied, intensiv und emotional, und doch ruhig und unaufgeregt. ‚Sick Of Love‘ ist fröhlich, klingt nach Partystimmung und ungezügelter Lebenslust. ‚No Imitations‘ ist von etwas wehmütigem Klang getragen, und geht unter die Haut. ‚Low‘ wirkt traumhaft, harmonisch, mit starken Boybandanklängen. ‚Lyin About Me And You‘ setzt nachgerade spannungsvoll ein und weckt sofort die Neugier des Hörers. ‚I Should Be Dead‘ ist die wohl intensivste, heftigste Nummer dieses Albums, mit lebensnahen Lyriks und dichtem, vollem Klang. ‚Lips‘ ist balladenhaft, etwas getragen, und von nahezu traurigem Klang. ‚No Tears‘ ist eingängig, ein wenig repetativ, doch gewiss interessant. Die Abschlussnummer ‚End Of The World‘ schließlich setzt mit verzerrter Stimme ein und fesselt die Aufmerksamkeit des Hörers gleich zu Beginn durch die faszinierend ungewöhnliche Textzeile ‚I found Jesus the other day, he was eating hamburgers in a Chevrolet‘. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen
FAZIT: Ein Album, das genauso klingt wie es soll, hier läuft der moderne Pop zur Höchstform auf, was einem als Hörer zusagen, oder einem auch missfallen kann, je nach persönlicher Präferenz. Doch unabhängig von Geschmacksfragen kann gesagt werden, dass dieses Album jedenfalls ausgezeichnet konzipiert ist und mit gekonnter Fertigkeit gemacht wurde, klanglich ist wenig daran auszusetzen, wenn dann höchstens, dass es zuweilen etwas zu gut, etwas zu aufpoliert und glatt klingt, was dem Sound bis zu einem gewissen Grade Persönlichkeit und Charme nimmt. Dafür gibt es immerhin 6 von 10 möglichen Punkten. |
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