Miss Platnum & Bazzazian: „The Opera“
Ich hätte nicht gedacht, dass mir diese Dame je nochmal unterkommen würde, doch dann gelangte die Botschaft eines neuen Albums zu mir. Die Rede ist von der Sängerin Miss Platnum, welche ich zu Zeiten der Solo-Tour von Peter Fox als Co-Sängerin an seiner Seite bewundern durfte. Damals groovte die Dame mit ihrer enormen Stimmgewalt schon fast etwas feiner als Herr Fox. Über die Zeit kollaborierte sie mit beispielsweise Modeselektor oder auch Materia und ihr könnt euch vorstellen, dass sie sich hier in recht brauchbaren Kreisen herumzog.
Nun hat die Miss am 02.08.2019 ihr neuestes Album namens „The Opera“ auf den Markt geschmissen. Ihr somit sechstes Studio-Album zeigt sich wieder als Kooperationsarbeit, da der Produzent Bazzazian seine Synthie-Künste mit eingebracht hat. Jene Klänge kennt man beispielsweise aus Tracks wie „Russisch Roulette“ von Haftbefehl und man kann schon sagen, dass Bazzazian mit seiner Musik die Deutsch-Rap-Szene mitgeprägt hat. Somit lässt sich die Ausgangsposition des Albums simpel zusammenfassen: Eine mittlerweile weltbekannte Sängerin, welche sich hauptsächlich in den Genre Hip-Hop, R`n`B und Soul aufhält, tut sich mit einem der besten Hip-Hop Produzenten Deutschlands zusammen um ein Album auf die Füße zu stellen.
Was dabei herausgekommen ist, ist ein ganz eigenes Gemenge an atmosphärisch klingenden Grund-Riffs, über welche Miss Platnum mit gewohnter Präzession ihre Vocal-Lines darlegt. Abgesehen von der Stimme, zeigt sich der Sound als eine Mischung aus recht schnell klappernden High-Hats, wie man sie hauptsächlich aus dem Trap Genre kennt, hallig atmosphärischen Synthesizer-Teppichen und hier und da Orgel- und Piano-Passagen. Stimmlich liefert Miss Platnum wie gewohnt in gekonnter Manier, wobei sie auf diesem Album eher ruhig und zart und wenig beschwingt liefert. Der vorhin erwähnte Groove fehlt wirklich sehr und dazu kommt es auch noch zum Einsatz von Auto-Tune als Stilmittel, was ich persönlich immer schrecklich finde.
FAZIT: Da ich die Sängerin seit ihrer Kollaboration mit Peter Fox aus den Augen verloren und ich muss ehrlich sagen, dass ich mich schon gefreut hatte Neues von Miss Platnum zu hören, doch was ich vorfand war dann eher mittelmäßig. Die Songs sind solide und gehen auch ganz gemütlich ins Ohr, doch sobald Auto-Tune eingesetzt wird stellt es mir die Haare auf. Auch wenn es nur als Stilmittel genutzt wird zerstört es aus meiner Sicht die wirklich einzigartige Stimme die eigentlich von Miss Platnum kommt und verschandelt somit etwas das Album. Auch wenn Bazzazian ein außerordentlich bekannter Produzent ist, kann ich diese Arbeit nicht wirklich als eine Bestleistung seinerseits bezeichnen. Somit gibt es für „The Opera“ insgesamt 6 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: Miss Platnum & Bazzazian — Rainbow Jesus
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