POLYMOON: „Chrysalis“
Aus dem Hause ROBOTOR-Records gibt es eine
Veröffentlichung, auf welche sich Freunde des Psychedelic-Rocks schon
sehr gefreut haben. Die 2018 in Tampere gegründete Band Polymoon hat am
17.02.2023 das Album „Chrysalis“ veröffentlicht und da es sich um das zweite
Album der Band handelt, war ich sehr gespannt in welche Richtung es auf
der neuen Scheibe weitergehen würde.
Von der Band selbst heißt es: „Auf
dem Debütalbum haben wir uns bemüht, die Hörer zu uns zu locken, damit
sie mit uns einen Blick hinter den Schleier werfen. Auf unserem zweiten
Album heben wir jetzt diesen Schleier.“ Das ist ja einmal eine Ansage!
Begonnen wird die Scheibe mit „Crown of the universe“ und schon hier
wird einem klar, dass die Band genau weiß, wie sie den Hörer in ihren
Bann zieht. Der zuerst etwas atmosphärisch zögerliche Opener öffnet sich
gen Mitte mit einem groovigen Riff und endet mit etwas wirrem
„Sytnhie-Sound“. Der etwas kürzere Song „Wave Back To Confusion“ folgt
und liefert wesentlich schneller ab als sein Vorgänger. Hier wird eher
groovig gestartet und dann etwas entschleunigt, bevor es gen Ende mit
einer gewaltigen Soundwall aufs Fressbrett gibt.
Nach diesem gewaltigen
Brett wird man mit „Instar“ in eine sehr atmosphärische Klangwelt
entführt. Schon vom ersten Ton an ist man gespannt was sich nun
abspielen wird. Schlussendlich bringt der längste Song des Albums ein
Wechselspiel der schon in den vorigen Tracks gehörten Elemente, garniert
mit etwas komplexeren Tempowechseln. „Set The Sun“ verhält sich im
Anschluss etwas verhalten, gibt dann aber nach nur kurzer Ruhephase
gewaltig Gas. Mit „A Day In The Air“ gibt es keine Zurückhaltung, denn
hier wird nochmals richtig böse losgelegt bevor mit „Viper at the Gates
of Dawn“ abgeschlossen wird. Das Ende des Albums fällt ähnlich lang aus wie
„Instar“, bringt aber eine wesentlich fröhlichere Atmosphäre, welche
weiter eher mystische Klänge hervorbringt.
Fazit: Tuomas Heikura (Drums), Jesse Jaksola (Guitar), Otto Kontio (Guitar), Kalle-Erik
Kosonen (Vocals/Synthesizer) und Marco Menestrina (Bass) haben mit
„Chrysalis“ gezeigt, dass das Debütalbum kein Glücksfall war. Die Truppe
liefert auch auf diesem Album gewaltig ab und bringt frischen Wind in
das Genre. Mitunter hat sich die Band auch mit dem perfekt zur Musik
passenden Label zusammengetan und das Resultat ist simpel großartig
geworden. Speziell die langen Songs gefallen mir sehr gut, denn den
Hörer so lange neugierig zu halten ist schon eine eigene Kunst.
„Chrysalis“ bekommt von mir jedenfalls 10 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: POLYMOON - Set The Sun
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