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PORN: „No monsters in god`s eyes – Act III“

Jedes Mal, wenn folgende Band etwas released freue ich mich so richtig darüber, da ich zur Abwechslung einmal verrucht „PORN“ anpreisen darf! Am 27.03.20 war es endlich soweit, dass die aus Frankreich stammende Truppe unter der Leitung des unvergleichlichen Mr Strangler den dritten Akt ihrer Trilogie veröffentlicht hat. Ich bin seit dem ersten Akt schon sehr großer Fan der theatralisch morbiden Musik, welche sich wie man am Namen der Band schon erkennt nicht vor Taboo-Brüchen scheut und dementsprechend war ich schon gespannt darauf, was in der letzten Runde so auf uns zukommen mag.

Gestartet wird mit „Dead in every eyes“ und der Song lässt sich als eine interessante Mischung aus getragenem Gitarrenriffs und ruhigen nachdenklich machenden Lyrics, welche etwas an Depeche Mode erinnern. „High Summer Sun Part 1“ liefert dann schon etwas schnellere Beats, wenn auch der Refrain dann sehr melodisch und schon fast etwas poppig ist. Die Synthie-Sounds im Background erinnern etwas an Linkin Park, wenn man auch generell sagen muss, dass Mr. Strangler bei seinem Programming schon einige feine Spielerein unterbringt, welche zeitweise einfach unvergleichlich sind.  „A lovely day“ entschleunigt dann wieder eine Runde und bringt einen derartig ruhigen Sound zu Beginn, dass ich schon glaubte Tool aufgedreht zu haben, doch im Refrain bricht dann schon eine eher Porn-typische Soundwall über einem ein. Lyrisch hat sich Mr Strangler einmal wieder an sein funktionierendem System gehalten: "Life, Death, Sex and Murder“. Das klingt jetzt sehr plump, doch die Art auf welche diese Themen aufbereitet werden sind derartig philosophisch, dass man nach jedem Song mindestens eine Stunde weiter philosophieren könnte. Speziell fein sind hier der Zweiteiler „High summer sun“ und der Dreiteiler „Low winter hope“, da hier nicht nur zwei starke Gefühlswelten gegenüber gestellt werden, sondern auch die Soundlandschaften ihre dementsprechende Wirkung bringen. Man merkt auch nun im dritten Werk, dass die Band nicht redundant wird, sondern von Album zu Album über sich hinauswächst.

FAZIT: Die Trilogie ist fertig und ich kann es kaum erwarten alle Teile hintereinander durchzuhören. Für mich ist Porn eine unglaublich aussagekräftige Band, welche das Spiel zwischen Liebe zum Leben und auch Zweifel sowie Tod perfektestens überbringt und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt. Die Soundlandschaften die hier geschaffen wurden haben eine hypnotisierende, melancholische Wirkung. Ich bin jedenfalls mit dem Abschluss der Trilogie sehr zufrieden und für das komplette Werk gibt es meinerseits satte 10 von 10 Punkte. Wir werden sehen was sich die Truppe als nächstes einfallen lässt!

--> Musikvideo: PORN - Dead in every eyes

 
Bewertung:

GENRE: Dark-/Murder-Rock

TRACKLIST:

1. Dead in every eyes
2. High summer sun, Pt. 1
3. A lovely day
4. Low winter hope, Pt. 1
5. In an endless dream
6. Low winter hope, Pt. 2
7. Sky outside
8. High summer sun, Pt. 2
9. Some happy moments
10. God`s creatures
11. Low winter hope, Pt. 3
12. Among dark red roses
13. Mr. Strangler`s last words

 

VÖ: 27.03.2020
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Les disques Rubicon
Vertrieb: Echozone
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Dream On (EP)

--> The Ogre Inside

--> The Ogre Inside Remixed

--> Act II