VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

POST MALONE: „Twelve Carat Toothache“

Spätestens seit seiner Kooperation mit dem legendären Ozzy Osbourne hat Herr Post Malone auch meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Am 03.06.2022 hat Malone sein viertes Studioalbum veröffentlicht und da ich bisher noch nie bewusst ein komplettes Album des Künstlers gehört habe, war es nun endlich an der Zeit, genau dies zu tun. Bevor wir auf die Songs eingehen sei erwähnt, dass Post Malone ein kooperationsfreudiger Mensch sein dürfte, denn auf diesem Album findet man Gastauftritte von Doja Cat, Gunna, Fleet Foxes, Roddy Rich, The Kid Laroi und The Weeknd.

Begonnen wird jedoch mit einer Nummer ganz ohne Gast. Der Song „Reputation“ beginnt mit einem schwer getragenen Piano und entwickelt sich langsam in eine etwas massivere Synthie-Klangwelt mit simplen Snare-Drum-Schlägen. Der Song baut jedenfalls gewaltig Spannung auf, welche mit „Cooped Up“ noch etwas gehalten wird. „Lemon Tree“ folgt und liefert dann eine wesentlich freundlichere Atmosphäre. Mit einer ruhigen Gitarrenmelodie wird man in den Song hineingezogen, bis die rhythmischen Elemente einsetzen und für etwas Druck sorgen.

Der Druck schwindet mit dem leichtfüßigen „Wrapped around your finger“. Der Song liefert ein „Gute-Laune-Feeling“ und könnte mitunter ein Sommerhit werden. „I like you (A Happier Song)“ legt nochmal mit entspannten Sounds nach und Doja Cat liefert wie gewohnt ab. Die Mixtur der beiden Stimmen ist ein wirklicher Genuss. Mit „I Cannot Be (A Sadder Song)“ wird es dann wieder etwas melancholischer, bis Insane mit verdammt bösen Sinuswellen durch den Magen fährt. Kaum ist man schön „durchgewummert“ worden, bekommt man mit „Love/Hate Letter to Alcohol“ eine Mischung aus deftigem Bass und engelsgleicher Vocal-Harmonie um die Ohren gehauen. „Wasting Angels“ behält die umwerfenden Harmonien bei, hält sich jedoch was den Bass betrifft zurück. Jener kehrt in „Euthanasia“ wieder zurück und bringt eine etwas melancholische Stimmung, was bei diesem Titel alleine schon vom textlichen Thema her nicht verwunderlich ist.

When I`m alone“ verstärkt die Melancholie noch etwas, wenn auch mit stetigerem Beat. „Waiting for a mircale“ entschleunigt wieder etwas bis in „One Right Now“ mit The Weeknd ein klassischer Party-Song losgetreten wird. Abgeschlossen wird das Album mit „New Recording 12, Jan 3, 2020“. Bei dem Song handelt es sich um eine simple Raumaufnahme von Post Malone, während er auf klassische Singer-Songwriter-Art einen Song mit Gitarre vorträgt.

Fazit: Ich muss ehrlich zugeben, dass mir irgendwie der „Drive“ in diesem Album fehlt. Der Großteil wirkt sehr getragen und eine wirkliche „Power-Nummer“ lässt für mich unter den Tracks nicht finden. Mein liebster Song auf dem Album ist der Letzte, denn hier hört man Post Malone in roher Form. Insgesamt hat mich die Scheibe nicht wirklich beeindruckt und daher vergebe ich 6 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Post Malone - Cooped Up ft. Roddy Ricch

 
Bewertung:

GENRE: Pop

TRACKLIST:

1. Reputation
2. Cooped Up ft. Roddy Rich 
3. Lemon Tree
4. Wrapped around your finger
5. I like you (A Happier Song) ft. Doja Cat 
6. I Cannot Be (A Sadder Song) ft. Gunna 
7. Insane
8. Love/Hate Letter to Alcohol ft. Fleet Foxes 
9. Wasting Angels ft. The Kid Laroi
10. Euthanasia
11. When I`m alone
12. Waiting for a miracle 
13. One Right Now ft. The Weeknd
14. New Recording 12, Jan3, 2020

 

VÖ: 03.06.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Republic Records
Vertrieb: UMG
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor