The Pretty Reckless: „Death by Rock and Roll“
Weihnachten ist zwar schon eine Zeit her, aber wenn ich den Namen The Pretty Reckless lese, muss ich an einen bestimmten Weihnachtsfilm denken. Das mag nun einige verwirren, aber es ist ganz logisch. Als ich das erste Mal „Grinch“ als kleiner Junge im Fernsehen sah, bezauberte mich das kleine Mädchen, welches sich dem grimmig grünen Biest entgegenstellte. Satte 20 Jahre später ist Taylor Momsen zu einer unglaublichen Rockröhre herangewachsen und ebenso stieg mein Gefallen an der Ex-Schauspielerin und Musikerin.
Aber bevor ich mich meinem Geschwärme hingebe widmen wir uns dem von ihr und der Truppe The Pretty Reckless veröffentlichten Album „Death by Rock and Roll“ welches am 12.02.2021 am Markt erschienen ist. Satte 12 Tracks wurden uns mit dem nun vierten Studioalbum der Band serviert und begonnen wird mit dem zum Albumtitel gehörigen Song „Death by Rock and Roll“, welcher einem schon mal zeigt wo es lang geht. Mit etwas Gitarrengequietsche wird dann in den folgenden Track „Only Love Can Save Me Now“ übergeleitet, welcher ganz schön dahingrooved. In diesem Song hat sich Madame Momsen hochkarätige Unterstützung hinzugezogen, denn Kim Thayil (Soundgarden) und Matt Cameron (Pearl Jam/ Soundgarden) sind hier mit von der Partie, was man an den dezent Soundgarden ähnlichen Elementen heraushört.
„And so it went“ nennt sich der darauf folgende Track in welchem sich Tom Morello (Rage against the machine / Prophets of Rage) eingebaut hat, was an seinem typischen Gitarrensound leicht erkennbar ist. „25“ folgt mit einem leicht James Bond-artigen Introbeginn und entwickelt sich langsam zu einer wirklich starken Rock Ballade. „My Bones“ kommt dann mit etwas böserem Rhythmus um die Ecke bevor „Got So High“ wieder etwas entschleunigt und schon fast etwas in Richtung Pop/Rock geht.
Generell zeigen sich die Songs nicht so druckvoll wie von vorigen Alben gewohnt, wenn auch dadurch die Vocals von Taylor Momsen mehr Raum bekommen. Die etwas rauchig laszive Stimme der Sängerin ist über die Jahre immer feiner geworden und auf diesem Album merkt man, dass sie nicht nur die brachiale Rockröhre ist, sondern auch gerne experimentiert, wie man beispielsweise in dem kurzen Zwischenspiel „Broomsticks“ merkt.
Fazit: Schon beim ersten Track kam mir folgender Gedanke: „Endlich wieder ein Hard-Rock Album mit weiblicher Stimme, welches so richtig fetzt!“ . Neben den Blues Pills sind The Pretty Reckless für mich eine der besten „female-fronted“ Rock-Bands auf diesem Erdballen und „Death By Rock And Roll“ hat diese Ansicht nur noch verfestigt. Interessanter Weise gefallen mir die ruhigen Nummer sogar besser als das alt bekannte Gerocke, welches wiederum auch nicht von schlechten Eltern ist! Im Großen und Ganzen hat das Album 8 von 10 Punkten verdient, da ich schlussendlich das Gefühl habe, dass da noch etwas mehr geht. Das ist zwar ein etwas hoher Anspruch, aber ich bin mir sicher, dass die folgenden Alben noch etwas experimenteller werden könnten und hebe mir daher vorerst die 10 von 10 für diesen Anlass auf.
--> Musikvideo: The Pretty Reckless - 25 |