VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

PRISTINE: „Road back to ruin“

Der Norden wird wirklich nicht müde immer wieder deftiges Material zu liefern. Diesmal gibt es frischen Blues Rock aus Norwegen. Wenn man an Blues denkt hat man oft die alt ehrwürdigen Gitarristen wie BB King oder Muddy Joe Waters im Kopf, doch 2019 spielt sich auf diesem Gebiet schon etwas ganz anderes ab. Die 2006 gegründete Band Pristine, bestehend aus Heidi Solheim (Vocals), Espern Elverum Jakobsen (Gitarre), Asmund Wilter Eriksson (Bass), Kim Karlsen (Drums) und Anders Oskal (Organ), präsentierte am 19.04.2019 ihr neues und somit fünftes Album „Road back to ruin“ und natürlich hab ich bei der Erwähnung von Blues-Rock gleich dir Ohren gespitzt.

Schon die erste Nummer „Sinnerman“ liefert ein klassisches Blues-Rock-Feeling. Mit fetzigem Beat und soliden Gitarren Riffs wird einem gleich von Anfang an fein Dampf unterm Hintern gemacht. Aber nicht nur die Instrumentalsektion liefert sehr fein, sonder auch Sängerin Heidi liefert so einige Gänsehautmomente mit ihrer feinen Stimme. In Track zum Albumtitel „Road back to ruin“ hört man hier und da ein paar ranzige Rockröhren-Akzente die die Dame ansonsten eher auslässt. Man könnte sagen die Sängerin liefert Janis Joplin ähnlich, jedoch ohne die rauchigen kratzigen Wechsel die für Janis so typisch waren. Im Song „Your Song“, welcher so ca. der ruhigste Song am ganzen Album ist, erinnert die Stimme sogar etwas an Adele, was aber auch an der generellen Aufmachung des Songs liegen könnte. Auch noch erwähnenswert ist, dass auch die Orgel einen sehr feinen Teil des Gesamtsounds ausmacht, was ja bei Rockbands der 70er und 80er nichts ungewöhnliches war. Es freut mich eine Band im Jahr 2019 zu hören die noch weiß wie man soetwas gekonnt in Kompositionen einbaut.

FAZIT: Wieder einmal perfekte Roadtrip Musik! Ich war zwar etwas verwundert, dass mir solch eine feine Partie erst jetzt unterkommt, vor allem wenn sie schon seit 2006 produziert, doch schlussendlich bin ich sehr happy, dass mir Prisitine untergekommen sind. Das Album liefert einerseits frischen Blues-Rock, welcher es einem schwer macht nicht das Tanzbein zu schwingen, oder zumindest die lange Mähne, andererseits findet man so einige Riffs die einen an bestimmte ältere Bands aus dem Genre denken lässt. Die ersten Bands die mir im Vergleich eingefallen waren, waren die frühen Judas Priest, etwas Black Sabbath, ein Touch von Thin Lizzy und auf Grund der einzigartigen Stimme von Frau Solheim die Band The Blues Pills. Somit kann man sagen, dass Pristine Jung und Alt wirklich fein bedienen. Ich werde mir auf jeden Fall die zuvor erschienen Alben einmal anhören, da mir der moderne Blues-Rock der Norweger wirklich enorm gut gefällt und somit bekommen Prisitine für ihr Album „Road back to ruin“ insgesamt 9 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Rock

TRACKLIST:

1. Sinnerman
2. Road back to ruin
3. Bluebird
4. Landslide
5. Aurora Skies
6. Pioneer
7. Blind spot
8. The sober
9. Cause and Effect
10. Your song
11. Dead end

--> Musikvideo: PRISTINE - Sinnerman

 

VÖ: 19.04.2019
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: Nuclear Blast Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor