PUP: „Morbid Stuff“
Bei Punk denkt man ja nicht direkt an Kanada, oder ? Ich selbst wurde zum ersten Mal auf den kanadischen Punk durch eine kleine Band namens „PEZZ“ aufmerksam. Kenner wissen, dass diese Band heutzutage besser unter Billy Talent bekannt ist. Etwa 17 Jahre nach der Gründung dieser Band formierte sich ebenfalls in Ontario, jedoch in Toronto, eine Band namens PUP. Genau diese Partie, bestehend aus Stefan Babock (Lead Vocals, Guitar), Nestor Chumak (Bass, Backing Vocals), Zack Mykula (Drums, Backing Vocals) und Steve Sladkowski (Guitar, Backing Vocals), hat am 05.04.2019 ihr drittes Album namens „Morbid Stuff“ auf den Markt gebracht und da Punk mich doch immer noch reizt, habe ich mir diese Scheibe mal angehört.
Bekannter wurden die Kanadier durch einige Auszeichnungen und unter anderem auch durch ihre Single „Reservoir“ welche bei der Electronic Entertainment Expo 2016 bei der Vorstellung des Spiels „Watch Dogs 2“ genutzt wurde. „I was bored as fuck.“ ist der erste Satz der einem auf diesem Album entgegen fliegt, was mir persönlich doch gut gefällt. Der Titeltrack „Morbid Stuff“ ist textlich einerseits ein typischer Punk-Text was die Wortwahl angeht, überbringt andererseits eine kleine Story einer Person, welche das Leben bzw. das Handeln einer anderen Person wie folgt beschreibt : „You had it all, you pissed it away“ . Musikalisch handelt es sich um schön ranzigen Punk, welchen man auf Grund des Sounds eher einer britischen Band zuschreiben würde.
Textlich bewegt sich die Band zwischen fein zugespitzten Aussagen und etwas Ironie. Musikalisch bringt das stimmgewaltige Quartett so einige Spielweisen des Punk-Rocks, welche hier und da an Rise Against oder Anti-Flag erinnern. Jeder Track bringt so seine kleine Geschichte mit sich und natürlich dann auch dem entsprechend mitsingbare Refrains.
FAZIT: Diese Art von Punk ist mir persönlich oft zu ruhig, da ich eher zu deftigem Hardcore Punk wie Exploited, Dead Kennedys oder Acidez, mit welchen ich einmal die Bühne teilen durfte, tendiere, doch PUP liefern sehr moderaten Punk-Rock der mir trotz niedrigem Härtegrad gefällt. Die Texte sind erheiternd und die Wortwahl entlockt einem hier und da ein Grinsen. Ein paar Songs haben durch ihre eingängigen Melodien definitiv Hit-Potential. Im Großen und Ganzen haben PUP ein recht gelungenes Album auf den Markt gehauen, welches mich jetzt zwar nicht immens aus den Socken haut, aber mir doch recht gut gefällt. Somit gibt es für das Quartett aus Kanada und ihre Scheibe „Morbid Stuff“ insgesamt 7 von 10 Punkten.
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