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QUEENSRŸCHE: „Digital Noise Alliance“

Progressive Metal ist wohl eines der Genre, welches ich meist favorisiere. Interessanter Weise war eine der letzten Bands an die ich dachte, wenn ich den Genrebegriff hörte, Queensrÿche. Das liegt wohlmöglich daran, dass ich diese Band eher unter Heavy Metal abgespeichert hatte, doch schlussendlich wird sie auch in das zuvor genannte Genre eingeordnet. Bewusst wurde mir dies erst, als ich das neueste Album "Digital Noise Alliance" vor mir hatte, welches am 07.10.2022 veröffentlicht wurde.

Das 15. Studioalbum  der Band hat es bisher unter die Top 15 der deutschen Charts geschafft und nun wird es Zeit, sich einmal genauer mit dem Album auseinander zu setzen. Der Opener trägt den Namen "In Extremis" und liefert zu Beginn sehr melodische klassische Metal-Riffs. Die klaren Vocals erinner dezent an Dream Theater und man merkt, wovon Myles Kennedy etwas inspiriert worden sein dürfte. In "Chapters" glaubt man wieder in den 80er angekommen zu sein. Die Band klingt hier wie wirklich feiner Metal aus den 80er Jahren, was wenig verwunderlich ist, wenn man sich ansieht wie lange die Herren schon die Bühnen der Welt bespielen. Die Vocals sitzen und auch der Mix ist absolut gelungen. Mit "Lost in Sorrow" spielt sich die Truppe mit interessanten Rythmisierungen und auch das Vocal-Phrasing beeindruckt mehr als erwartet. Der Song baut gut Spannung auf und jene wird auch in "Sicdeth" gehalten, bis das Mainriff losbricht. Hier geht es wieder richtig fein zur Sache und der klassische Heavy-Metal wird bis ins letzte zelebriert.

Kaum ist der Song vorbei wird "Behind The Walls" mit einem mächtigen Intro eingeleitet. Das Tempo ist zwar wesentlich geringer als in der vorherigen Nummer, doch durch eben jenes wirken die Rhythmisierungen noch etwas härter. Hier zeigt die Band, dass sie es noch immer deftig auf dem Kasten hat. Auch die folgenden Songs liefern eine Mischung aus zu erwartendem klassischen Heavy Metal und etwas heftigeren Songs, welche man so von  Queensrÿche noch nicht kennt. Abgeschlossen wird das Album mit einem sehr gelungenen Cover von Billy Idol`s "Rebel Yell".

Fazit: Nach dem Hören dieses Albums war mir wieder klar, warum ich die Band nicht dem Genre Progressive Metal zugeordnet habe. Queensrÿche sind klassischer Heavy Metal mit minimal experimentellen Tendenzen, aber definitiv nicht übermäßig progressiv. Die neuen Songs haben den klassischen  Queensrÿche-Charme und liefern sogar etwas härter ab als erwartet. Die Riffs sind zwar hier und da etwas ausgefallener als der typische Heavy-Metal-Standard, aber schlussendlich auch nicht so komplex, dass es einen vom Hocker haut. Somit vergebe ich satte 8 von 10 Punkten für "Digital Noise Alliance".

 
Bewertung:

GENRE: Heavy Metal /Progressive Metal

TRACKLIST:

1. In Extremis
2. Chapters
3. Lost in sorrow
4. Sicdeth
5. Behind Walls
6. Nocturnal Light
7. Out of the Black
8. Forest
9. Realms
10. Hold on
11. Tormentum
12. Rebel Yell

--> Musikvideo: QUEENSRŸCHE - In Extremis

 

VÖ: 07.10.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Century Media Records
Vertrieb: Sony Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor