RAKETKANON: „RKTKN#3“
Die nun folgende Band hat mich im ersten Moment etwas verwirrt, schlussendlich dann aber auch ganz schön beeindruckt. Die belgische Partie namens RAKETKANON, welche aus Pieter-Paul Devos (Vocals), Jef Verbeeck (Guitar), Lode Vlaernick (Synths) und Pieter De Wilde (Drums) besteht, präsentierte am 05.04.2019 ihr drittes Album namens „RKTKN#3“ veröffentlicht und man muss sagen, dass sich das Teil wirklich hören lässt.
Mir selbst war die Band noch nicht bekannt, doch als ich las, dass selbst Großmeister Iggy Pop die Band für ihren Sound lobte, wurde mein Interesse gleich einmal größer. Die erste Nummer „Ricky“ überfährt einen mit einem breit verzerrtem Riff. Als dann die Vocals einsetzten kam es zur vorhin erwähnten Verwirrung. Ich versuchte mit voller Konzentration zu verstehen was da gesungen wurde, doch so sehr ich es versuchte, der Inhalt wollte sich mir nicht erschließen. Die Pressemitteilung erklärte mir dann meine Unfähigkeit indem sie klarstellte, dass die Band sich einer ganz eigenen Sprache bedient. Somit kann man zum Inhalt des Textes wenig sagen, da die Vocals eher als Soundelement und weniger als wirklich sinnvoller Gesang gesehen werden sollen.
Das Gekreische und mit Gesumme, oder auch das freie Lautieren sind Elemente die zwar wie ein wirklicher Liedtext wirken und auch dementsprechend den Gesamtsound mit ausmachen, doch durch das „Nicht-verstehen“ des Gehörten fühlt man sich als Hörer doch etwas komisch. Aber genug von den Vocals und hin zur Instrumental-Sektion. Hier wird so einiges an interessanten Sounds zwischen Rock, Noize und Synthie-Pop geliefert. Von verzerrten Riffs wie im vorhin erwähntem „Ricky“, zu welchem es auch noch ein sehr gelungenes wen auch leicht verstörendes Video auf Youtube zu betrachten gibt, bis hin zu ruhigem Gitarrengeschrumme mit stetigem Drum-Beat, wie in „Mélody“. Auch brachiales Gedresche mit einer guten Dosis Geplerr kann man z.B. im Song „Hannibal“ vernehmen. Jeder Song produziert seine ganz eigene Klangwelt, doch irgendwie merkt man am Stil schon, dass jene Tracks nur von RAKETKANON stammen können.
FAZIT: Ich habe schon lange nicht mehr so ein komisches Album gehört. Vorerst war ich sehr skeptisch, da die Riffs der Herren mir etwas simpel erschienen, doch als sich dann die gesamte Klangwelt vor mir ausbreitete, war ich doch beeindruckt. Meine Favoriten auf diesem Album sind die Tracks „Hannibal“, da ich mich gerne einmal mit gezieltem Lärm zudröhne und „Ernest“, da dieser Ohrwurm-Track mich noch immer verfolgt. Also zusammenfassen kann ich mich dem Lob von Iggy nur anschließen und vergebe somit 9 von 10 Punkten. |
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