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„Was Ich Liebe“ folgt auf Platz 7 und erklärt sich auch wieder mit seinem Refrain „Was ich liebe, das wird verderben! Was ich liebe muss auch sterben!“. Ein Teil von diesem Gedanken bleibt bei Track 8 „Diamant“ erhalten, wobei es hier wesentlich konkreter um eine bestimmte Person geht. Mit der Metaphern rund um den Diamanten wird eine Person beschrieben mit welcher der Protagonist des Songs in einem unbefriedigtem Liebesverhältnis steht. In der Liebeslyrik des Mittelalters hatte man die Bezeichnungen der Minnedichtung, welche programmatisch eine verschmähte Liebe schilderte. Als eben solche könnte man „Diamant“ bezeichnen. „Weit Weg“ beschäftigt sich textlich mit dem paradoxen Gefühl etwas gleichzeitig nahe, aber ebenso weit entfernt wahrzunehmen. Ich möchte mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, doch tat sich mir beim Hören der zwei letztgenannten Tracks der Gedanke auf, dass eine gewisse Ex-Frau eines der Bandmitgliedern mit dem Inhalt zu tun haben könnte. Doch wie gesagt, ich möchte hier keine unguten Mutmaßungen anmaßen! Interessant war nur das ich dann an einen Vorfall mit einem Tattoo denken musste und der nach „Weit Weg“ folgende Song eben „Tattoo“ hieß. Dieser Track hat wohl das längste Gitarrenintro des Albums, was nicht besser an alte Tracks wie „Wollt ihr das Bett in Flammen sehen“ oder „Bück Dich“ erinnern könnte. Die wunderbar lyrische Beschreibung der Faszination am Tattoo ist auf jeden Fall sehr gut gelungen. Und so wären wir schon beim letzten Song des Albums angekommen! „Hallomann“ nennt sich das Endstück welches sich einem immer noch akuten Thema annimmt und es kritisch zerlegt. Den Hallomann könnte man auch simpel als Kindesentführer bezeichnen und Till singt aus dessen Perspektive. Da ich nun hauptsächlich vom Lyrischen und weniger vom Musikalischen berichtet habe sei gesagt, dass man abgesehen von „Ausländer“ jeden Song als soliden Rammsteintypischen bezeichnen kann. FAZIT: Eigentlich war dieses Review eine Mischung aus Fazit und Gegebenheiten, doch auf das Musikalische möchte ich noch kurz tiefer eingehen. An sich haben mir die ersten zwei Tracks mittelmäßig gefallen, da mir der erste Text zu kryptisch und der Zweite zu einfach war und dann muss ich gestehen, dass mir die popigen Anteile nicht wirklich gefallen haben. Das sich die Band hier und da wieder eher rockig gegeben hat und nur ein paar wirklich Industrial Metal Tracks raushaut, hat mir eigentlich wieder gut gefallen. Flake ist für mich immer derjenige, der mit seinen Synthesizern den Songs weitere Facetten gibt, doch der Anfang von „Ausländer“ ist so simpel und hat eben einen mir nicht gerade gefeierten Disko-Sound. Damit wäre ich es dann aber schon wieder mit meiner Kritik. Die Songs sind durchwegs würdige Rammstein Tracks und eigentlich kann man sich für das Album nur bedanken, da die Band sicherlich ein Album zu rein kommerziellen Zwecken nicht mehr notwendig hat. Auf Grund der erwähnten Problempunkte gibt es von mir insgesamt 9 von 10 Punkten. Ich bin schon auf die zu den Songs gehörige Show gespannt! --> Musikvideo: Rammstein - Radio |
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