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FREYA RIDINGS: „Blood Orange“

In der heutigen Zeit kann man als Solo-Künstler durch technische Mittel sehr schnell ein Album produzieren. Sich aber mit seiner eigenen Musik zu behaupten und auch erfolgreich zu werden ist dann eine andere Sache. Eine Singer-Songwriterin, welche dies geschafft hat, ist Freya Ridings und eben jene hat am 28.04.2023 ihr neues und somit zweites Studioalbum veröffentlicht. „Blood Orange“ ist der Nachfolger des Debütalbum „Freya Ridings“, welches 2019 veröffentlicht wurde und natürlich waren schon viele Fans der aus London stammenden Künstlerin gespannt, wie es nun nach dem Debüt weitergeht.

14 Songs wurden vorgelegt und eben jene sollen nun Thema sein. Begonnen wird mit „Blood Orange“ und schon hier wird man von der souligen Stimme von Ridings verwöhnt. Der Song eröffnet das Album mit sehr motivierenden Klängen und regt zum Mitsingen an. Mit „Bite Me“ wird es dann durch den Drumbeat etwas popiger, doch textlich wird es etwas melancholischer. Die Melancholie bleibt anschließend in „Weekends“ aufrecht, bis „Face In The Crowd“ nochmal an Emotionalität zulegt. Von einem ruhigen Piano begleitet bringt Ridings in „Perfect“ eine weitere herzergreifende Ballade bevor mit „Dancing in a Hurricane“ etwas bewegtere Tanzmusik losbricht. Der Refrain des Songs ist schön popig, doch der Aufbau bis zu jenem zieht sich etwas.

Mit „Happier Alone“ bekommt man eine etwas verträumten Sound serviert, welcher von einem stampfenden Rhythmus in „Wither on the Vine“ abgelöst wird. „Bitter“ hält noch etwas das Tempo bevor „Someone New“ absolut entschleunigt. Ridings zeigt in „Last Day That You Loved Me“, was ihr Höhenregister hergibt bevor „Wolves“ mit Drums und Chor etwas die Stimmung hebt. „Can I Jump“ lässt nocheinmal kurz die Melancholie hochleben, bevor „I Feel Love“ das Album mit einer letzten Ladung Pop abschließt.

Fazit: Freya Ridings hat eine wirklich beeindruckende Stimme und ihre Kompositionen wirken irgendwie bekannt. Teilweise erinnert sie stimmlich gesehen an Adele, andererseits wirken die Instrumentals als hätte man den Song schon einmal im Radio gehört. Dieser Vergleich zeigt einerseits, dass Ridings qualitativ hochwertig abliefert, andererseits aber auch, dass die Songs bekannt klingen und dadurch möglicherweise an Wirkung verlieren. Unter den insgesamt 14 Songs lassen sich zwar ein paar „Dance-Hits“ finden, doch der Großteil des Albums zeigt sich ruhig und emotional. Die bewegteren popigen Songs wirken im Großen und Ganzen zwischen den herzergreifenden Tracks etwas störend. Ein positiver Punkt ist, dass die Texte bzw. Erzählungen sehr lebensnahe sind und dadurch auch mitreißen. Schlussendlich ist das Album in sich aber sehr abwechslungsreich und daher vergebe ich 7 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Pop/Soul

TRACKLIST:

1. Blood Orange
2. Bite me
3. Weekends
4. Face in the crowd
5. Perfect
6. Dancing in a hurricane
7. Happier alone
8. Wither on the vine
9. Bitter
10. Someone new
11. Last day that you loved me 
12. Wolves
13. Can i jump 
14. I feel love

--> Musikvideo: Freya Ridings - I Feel Love

 

VÖ: 28.04.23
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Good Soldier
Vertrieb: Polydor
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor