RIVER WHYESS: "Kindness, A Rebel"
‚Kindness, A Rebell‘ heißt das neue Album der aus dem amerikanischen North Carolina stammenden , im Jahr 2012 gegründeten Band River Whyless, das am 13.07.2018 erschienen ist. Die Band besteht aus Sänger und Gitarrist Ryan O'Keefe, Violinistin und Sängerin Halli Anderson, Bassist Daniel Shearin und Drummer Alex McWalter: alle vier Mitglieder kommen ursprünglich aus verschiedenen Ecken der USA, wuchsen in unterschiedlichen Umständen auf und trafen sich als Studenten an der Appalachian State University‘. Nach ihrem Studium zogen sie allesamt nach Asheville in North Carolina. Ihr erstes Album in voller Länge brachten ‚River Whyless‘ bereits 2012 heraus – betitelt ‚A Stone, A Leaf, An Unfound Door‘. 2015 folgte eine self-titled EP. 2016 brachte die Band ihr zweites Album mit dem Titel ‚We All The Light‘ heraus. Auf ihrem aktuellen Album beleuchtet das Quartett die Ungerechtigkeit, die in der amerikanischen Gesellschaft heute sichtbarer denn je Einzug gehalten hat. Das Thema des Albums ergab sich quasi wie von selbst: aufgenommen hat die Band in Tornillo, Texas - nur einen Steinwurf entfernt von "Trumps Mauer", die zwischen den USA und Mexiko langsam zur Realität wird.
Der kraftvolle Folk-Song "Born In The Right Country" ist Herzstück vom Album und ist nun auch mit einem starken Video bedacht worden. Der Song ist vor allem durch den hintergründig subversiven Text bemerkenswert, der auf unaufgeregte, nachgerade nette Art dargebracht wird. Produziert wurde das Album von Paul Bulter im ‚Sonic Ranch Studio‘. Die Einstiegsnummer ‚All of My Friends‘ klingt harmonisch und lieblich und bringt den Hörer in eine ruhige, sanftmütige Stimmung. ‚Motel 6‘ mutet ein wenig traurig an, ist auf realitätsnahe Art und Weise lyrisch, erinnert zuweilen vielleicht sogar ein klein wenig an Bob Dylan. ‚Van Dyke Brown‘ ist beschwingt, fröhlich, erhebend. ‚Falling Farm‘ erinnert durch leicht schräge Töne ein bisschen an Tom Waits, indes der Gesang eher an ‚Jefferson Airplane‘ gemahnt, während die schwebende Gitarre dezent an ‚Tito and Tarantula‘ denken lässt . ‚New Beliefs‘ ist wiederum eine Nummer, bei welcher der Text eine gesellschaftskritische Botschaft transportiert; es geht um die Mittelschicht, welche von den Brotsamen lebt, die von den Tischen der Reichen fallen und dabei in seltsamer Verwirrung der Gefühle nicht die Wohlhabenden, sondern die Armen beneidet, für das wenige, das diese haben. ‚The Feeling Of Freedom‘ ist eine schwungvolle, energiegeladene Nummer, mit eingängigem Gitarrenriff und antreibendem Rhythmus. ‚War Is Kind‘ klingt tragisch, balladenhaft, wie von einem Tränenschleier verwaschen dringen die schlichten Töne an das Ohr des Hörers, indes die Lyriks eine Botschaft des Friedens verkünden, indem sie jedwede Kriegsverklärung und Glorifizierung gekonnt Lügen straft. ‚Darkness In Mind‘ ist eine unaufgeregte Nummer, mit sanften Grundtönen und angenehmer Klangfarbe, die indes von einigen schrägen Gitarrentönen angenehm kontrastiert wird. ‚Another Shitty Party‘ klingt zunächst so, als würde eine Tonspur rückwärts eingespielt – was vielleicht auch der Fall ist; der Track selbst erinnert ein klein wenig an ‚It’s A Beautiful Day‘. Die Abschlussnummer ‚Mama Take Your Time‘ ist schwermütig und klingt doch hoffnungsvoll, in bester Art dem Folk verbunden und entlässt den Hörer in aufgeräumter, angenehmer Stimmung. |
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