RODRIGO Y GABRIELA: „In between thoughts...a new world“
Zwischen der doch oft sehr harten Musik die ich meist höre, mengt sich hier und da auch etwas Ruhiges. Beispielsweise landete vor kurzem ein Album auf meinem Tisch, welches sich doch etwas von den „Standard-Bemusterungen“ abhebt. Rodrigo y Gabriela, ein mexikanisches Gitarrenduo, welches sich in Irland verankert hat, hat am 21.04.2023 ihr sechstes Studioalbum veröffentlicht. Der Vorgänger „Mettavolution“ staubte direkt einen Grammy für das beste Instrumental-Album an und natürlich war ich dadurch gespannt, was das Duo nun mit „In between thoughts… a new world“ abliefern würde.
Der erste Song „True Nature“ eröffnet mit leicht funkiger Melodie und beeindruckendem Tempo. Die Melodie wandelt sich von freundlichem Funk zu doch epischen Klängen, welche Spannung erzeugen, bis das Hauptthema mit etwas mächtigerer Lautstärke erneut präsentiert wird. Nach dem schnellen Ritt geht es in „The Eye That Catches The Dream“ eher verträumt zu. Der Song baut sich langsam auf und bringt dann ein sommerliche Gefühl mit spanischen Einschlag auf. Die fröhliche Stimmung hält sich in „Egoland“, wird jedoch von ein paar „Western-Elemente“ verfeinert. Bei dem Track bekommt man das Gefühl auf einem Pferd durch die Prairie zu reiten.
Etwas rhythmisch verspielter wird es dann in „Descending to nowhere“ und die schon vorhin erwähnten leicht funkigen Elemente kommen wieder zum Vorschein. „Seeking Unreality“ hält diese Stimmung noch etwas, bis „The Ride Of The Mind“ mit einem „Zug-Sampler“ eingeleitet wird und etwas mystisch über einen „drüber fährt“. In „Broken Rage“ bekommt man endlich eine etwas „ragende“ E-Gitarre zu Gehör, welche in Kombination mit den Streichern durch die Ohrmuschel fährt. Dieser Song ist mit Sicherheit der Aggressivste des Albums.
„Finding Myself Leads Me To You“ entschleunigt darauf gekonnt und lässt eine bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte Melancholie aufkommen. Abgeschlossen wird das Album mit dem titelgebenden Track „In Between Thoughts, A New World“ und hier wird nochmal in die Saiten gedroschen, dass es nur so schnalzt. Somit nimmt das Album ein etwas hektisches Ende, welches aber Lust auf Mehr macht.
Fazit: Es gibt Instrumentalalben welche man einmal hört und dann hat man fürs Erste genug. Dann gibt es wiederum Alben wie „In between thoughts… a new world“, welche man nicht oft genug gehört haben kann. Die Kompositionen zeigen gekonnt die Vielfalt an Möglichkeiten eine Gitarre zu bespielen und haben mich persönlich direkt inspiriert selbst etwas beim Gitarrespielen „out of the box“ zu denken. Ich bin sehr gespannt ob dieses Album ebenfalls eine Grammy-Nominierung zur Folge hat, denn verdient wäre jene auf jeden Fall. Abschließend kann ich nur sagen, dass dieses Album für mich eines der besten Instrumentalalben überhaupt ist und daher vergebe ich satte 10 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: Rodrigo y Gabriela - In Between Thoughts…A New World |
