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ROTERFELD: "Hamlet at Sunset"

Hart oder weich? Düster oder Hell ? Nach insgesamt sieben Jahren der Stille gibt es wieder etwas Neues aus den Händen des umtriebigen Aaron Roterfeld und jener hat sich die vorherigen Fragen nicht gestellt, sondern sich klar für beides entschieden. Nach dem Erfolgsalbum namens "Blood Diamond Romance" folgt nun eine neue Message der österreichischen Rockhelden. Man weiß eigentlich gar nicht wo man anfangen soll. "Ähnlich wie Hamlet hat auch das Album einen vielschichtigen Charakter, der nicht leicht zu ergründen ist", meint Roterfeld selbst zu den neuen 10 Tracks. Durch einen Zufall wurde die Musikbranche auf die Herren hinter der Musik aufmerksam und prompt produzierten sie mit den Berman Brothers (Cher, Coldplay, Hanson) einige Songs.

Über die Zeit schlossen sich beispielsweise die Top-Produzenten Hiili Hiilesmaa (HIM, Lordi, Apocalyptica) und die Artrock-Legende Frank Borneman (Eloy, Guano Apes, Helloween) dem Projekt an und die Produktion ging weiter. Das Resultat war eine etwas David Bowie artige Platte, welche die Band wie ein Katapult nach oben beförderte. Nach einer großen Live-Tour und Gigs auf diversen Festivalbühnen in Deutschland und Österreich, geht es nun unerbitterlich mit "Hamlet at Sunset" weiter. Am besten finde ich die Beschreibung: Etwas von allem und das genau wie sich Herr Frontmann das vorstellt. Man merkt in der Art und Weise, in welcher Aaron die Lyrics singt, dass er sich unglaublich wohl fühlt und auch zu 100 Prozent hinter dem steht, was er uns in diesem Konglomerat aus rockigen Gitarren, manchmal auftretenden Elektronielementen und gefühlvoller Melodie, darlegt. Von einem zehnminütigen orchestralen Epos namens "Father and Son", bis zu krachenden Gitarren, Orchester-Arrangements, Pop-Elementen und markanten Synthies.

Es ist schon sehr beeindruckend wie vielseitig sich die Band in den neuen Songs zeigt. Die Nummer "Bring Your Own Star to Life" hat nicht nur einen interessant futuristischen Sound, sonder rockt auch als Hymne der Social Media App "Castl.rocks" die Smartphones der Welt. Es ist wirklich interessant, was sich Roterfeld so einfallen lässt.

FAZIT: Da ich ja selbst Österreicher bin, sollte ich doch schon etwas von einem derartig interessanten lokalen Musik-Act gehört haben, doch bin ich der Band erst mit diesem Album begegnet. Nachdem ich mir auch die früheren Releases angehört hatte, konnte ich mir ein Gesamtbild der musikalischen Ausprägung der Band bilden. Innovativ ältere Sujets aufgreifen und eine ganz eigene Sache daraus machen, scheint etwas das Motto der Band zu sein, wobei politische Interessen und persönliche Meinungen der Band stark berücksichtigt wird. Im großen und Ganzen ist das Album sehr gut gelungen und auch soundtechnisch vom Feinsten, doch nehmen die Pop Elemente dem deftigen Rock etwas die Härte. Daher gibt es nur 6 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Roterfeld - Bring Your Own Star To Life

 
Bewertung:

GENRE: Alternative/ Dark-Rock/ Pop/ Gothic Rock/ Pop-Rock

TRACKLIST:

1. No Friend Of Mine
2. Bring Your Own Star To Life
3. I Want More
4. Flieg
5. Black Blood
6. King Of This Land
7. Sea Of Stones
8. Father And Son
9. Great New Life (Reborn)
10. You Are The One I'd Spend All My Money On

VÖ: 04.05.2018
Format: CD / Digital
Label: Ture Artist Records
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor