ROTOR: „Sieben“
Die schon
lange bestehende Berliner Stoner-Rock Band RotoR hat am 10.02.2023 ihr
siebtes Studioalbum veröffentlicht. Die Band bleibt sich bei der
Namenswahl treu und hat es simpel „Sieben“ getauft. Dieses Zahlenspiel wird
noch etwas erweitert, denn auf der neuen Scheibe finden sich genau
sieben Songs, auf welche ich nun etwas eingehen werde.
Begonnen wird das
Album nicht mit „Eins“ sondern mit dem fein wirren Song „Reibach“ in
welchem man von verdammt groovigen Riffs verwöhnt wird. Kaum hat man
sich an die mächtige Soundwall gewöhnt, schlägt die Truppe mit „Aller
Tage Abend“ einen eher psychedelic-lastigen Sound an, welcher ein gutes
70er-Jahre-Feeling aufbringt. Mit einem einstimmenden Surren wird man in
„Schabracke“ begrüßt, bevor die langsamen verzerrten Riffs nur so durch
den Gehörgang schallen. Auf Platz vier findet man „Sieben“ und hier
wird es wesentlich ruhiger als zuvor. Hier bekommt man eine schon fast
folkige Ladung melodischer Gitarrenriffs, welche sehr zögerlich von den
Drums ergänzt werden. Der Song baut sich entspannt auf und lässt einen
mit einem freudigen Gefühl zurück.
Die aufgekommene Ruhe wird darauf mit
„Kahlschlag“ direkt zerlegt, denn in diesem Song regiert wieder der
Doom! Kaum ist der letzte verzerrte Ton gefallen, geht es wieder ruhig
und hypnotisierend zu, denn „Mäander“ hält dass was der Name
verspricht. Der Song wäre perfekt für eine Filmszene in welcher ein
Mensch planlos durch die Gegend mäandriert. Abgeschlossen wird das
siebte Werk von Rotor mit dem Song „Auf Grund“. Das Ende des Albums
zeigt sich sehr bewegt und wesentlich abwechslungsreicher als die
vorangegangenen Songs.
Fazit: Rotor`s „Sieben“ ist zwar ganz klar
Stoner-Rock, doch schlussendlich nicht nur das was man sich darunter
vorstellt. Der Umgang mit Elementen aus den Genres Doom und Psychedelic
Rock machen die Kompositionen erst richtig dynamisch, sodass man hier
nicht von klassischen Stoner-Rock sprechen kann. Es werden einerseits
langsam dröhnende Passagen geliefert, welche einem den Magen ausheben,
andererseits bringt die Truppe delikate ruhige Melodien zu Gehör, in
welchen man sich wirklich gut verlieren kann. Meist sind mir persönlich
Instrumental-Alben etwas zu lasch, es sei denn, es steht ein gutes
Konzept dahinter. Bei diesem Album kann man nicht von einem Konzeptalbum
sprechen, doch schlussendlich hat es mich von Beginn an in seinen Bann
gezogen. Rotor wissen simpel was sie tun und „Sieben“ ist definitiv
unter den besten Stoner-Rock-Alben die ich dieses Jahr gehört habe.
Daher vergebe ich satte 9 von 10 Punkten.
--> Musikvideo:
|
|
|