ROYAL BLOOD: „Typhoons“
Am 30.04.2021 hat das aus Brighton stammende Rock-Duo Royal Blood ihr drittes Studioalbum auf den Markt gebracht. Mike Kerr (Vocals/Bass) und Ben Thatcher (Drums) feierten mit ihren ersten zwei Alben und mit „Out of the Black“ schon großen Erfolg und daher waren viele schon scharf darauf zu hören, was in den neuen 10 Tracks so dargeboten werden würde.
Begonnen wird mit dem recht funkigem Track „Trouble`s Coming“, welcher etwas an Franz Ferdinand erinnert. Zu diesem Song gibt es auch ein sehr gelungenes Video. Der zweite Track „Oblivion“ bringt auch sehr funkige Klänge und vor allem sehr melodische Vocals. „Typhoons“ beginnt im Vergleich zu den vorherigen Tracks etwas ruhiger und ist auch vom Grundriff her etwas simpler gehalten. Die Kombination aus verzerrtem Bass und Drums ist schon eine alte Formel, welche jedoch von dem Duo auf sehr frische Weise genutzt wird.
In „Who needs friends“ kommt dann eher der Rock vor dem Funk und auch der generelle Song ist etwas „böser“ als bei den vorher genannten Songs. Bei einigen Stellen kommen elektronische Elemente ins Spiel, bei welchen ich gespannt bin, wie sie von Herrn Kerr live umgesetzt werden. In „Million and One“ finden sich einige Keyboardpassagen, welche mit dem Bass gemeinsam etwas schwierig zu spielen sein werden. Auch "Limbo" beginnt mit einer Synthesizer-Passage und bringt dann eine interessante Rhythmik, sowie ein gewisses „Bad-Boy-Feeling“. Die Vocals werden hier und da etwas verzerrt bzw. gefiltert, was der Komposition auch etwas mehr Dynamik verleiht.
Mit „Either you want it“ wird es dann wieder etwas lockerer und die Melodie hat enormen Ohrwurmcharakter. Was bisher unerwähnt blieb ist, dass mitunter Josh Homme als Produzent im Hintergrund tätig ist und es daher nicht verwunderlich ist, dass der Rock der Band wirklich verdammt gut produziert ist. „Boilermaker“ und „Mad Visions“ heizen noch mit etwas verzerrterem Bass ein, bevor dann „All we have is now“ mit ruhig emotionalen Pianoklängen abschließt.
Fazit: Ich gestehe, dass mir Royal Blood bisher immer etwas zu popig waren. Die Riffs waren zwar schon immer recht funkig, mir aber zeitweise zu simpel. Mit diesem Album hat sich das Ganze geändert, da die Songs schön abwechslungsreich und wirklich nur 3 Tracks meiner Meinung nach etwas langweilig sind. Ansonsten grooved das Album schon gewaltig und auch die Vocals gehen geschmeidig ins Ohr. Bewundernswert sind die Rhythmen mit denen Herr Thatcher loslegt, welche bei so einer Besetzung das Um und Auf sind. „Typhoons“ hat auf jeden Fall 8 von 10 Punkten verdient.
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