Satanic Surfers: "Back From Hell"
In den schönen 80er Jahren hatte der Punk seine Blütezeit und zu eben jener hatten ein paar Teenage-Punks im kalten Schweden eine geniale Idee. Fünf rebellische Köpfe fanden sich zusammen um eine der, neben Millencolin und No Fun At All, legendärsten Punk Bands des Nordens namens Satanic Surfers zu gründen. Bei der Kälte kann man verstehen, dass es der Band eher nach surfen und Sonne zu Mute war, doch am wichtigsten ist, dass sie Lust hatten Musik zu machen. In den mittlerweile 18 Jahren ihrer Existenz als Band konnten sie schon mehrmals um die Welt touren und insgesamt sechs Alben veröffentlichen, welche sich sehr schnell zu den "Klassikern", wenn auch nicht so klassisch wie die Songs der Dead Kennedys oder den Bad Brains, des Genres zählen durften.
Und was ist punkiger als an einem der "Unglückstage" schlechthin sein neues Album zu releasen? Freitag der 13.04.2018 ist der auserkorene Tag, an welchem uns die Band, bestehend aus Rodrigo, Magnus, Andy, Stefan und Max, ihr neuestes Werk "Back From Hell" präsentieren. Der Titel des Albums ist sehr interessant wenn man weiß, dass die Band eine ausgiebige Pause von acht Jahren (2007-2015) hinter sich hat. Die "Rückkehr-Tour" 2015 gestaltete sich derartig erfolgreich, dass die fünf Herren wieder motiviert waren neue Tracks zu komponieren, wobei das Aufkommen der Motivation bei zwei Südamerika-, einer Japan-, und 2 ausverkauften Deutschland-Tourneen verständlich ist. Das Resultat zeigt sich nun in mehrfacher Ausführung (CD/LP/DIGITAL), wobei ich als alter Vinylfetischist natürlich die LP bevorzuge, in der Form von zehn beeindruckenden Songs.
Man möchte glauben die Zeit hätte, wie es doch bei einigen Punk-Bands zu hören ist, zur "Verkommerzialisierung" der Lieder geführt, doch strotzt jede Nummer nur so vor old-schooligem Skate-Punk. It`s not "All gone to shit" wie es so schön in der vierten Nummer des Albums heißt. Eingängige Refrains, kritische Texte und vor Allem klingt das Ganze nach den Satanic Surfers, welche man aus den alten Tagen kennt. Schnelles Tempo und ausgeklügelte Rythmen, was man jetzt nicht von jeder Punk-Band behaupten kann, stehen auf dem Programm. Es hat schon seinen Grund warum der Teaser des Albums, die 7" Single "The Usurper" (Der Opener des Albums), bereits vor dem Erscheinen ausverkauft war. Unter anderem befindet sich auf jener der Non-Album Track "Skate, Don`t Care", welcher hoffentlich bei einer Live-Performance zu sehen sein wird. Anderen Falles dürfen sich die Besitzer der Single sehr glücklich schätzen.
FAZIT: Endlich wieder einmal etwas zum Pogen! Seit dem letzten Album von Slime ist mir nicht so viel "Punkiges" in die Hände gefallen und ich muss sagen, dass man mich definitiv auf einem Konzert dieser feinen Truppe finden wird. Das Datum für die Release ist cool gewählt und die Aktion mit der Single als Teaser hat einfach Stil. Doch das Rundherum ist eigentlich Nebensache. Die Songs sind deftig, die Lyrics stark und am liebsten würde ich beim Hören den nächsten Moshpit aufsuchen. Daher bekommt dieses Album von mir 9 von 10 Punkten. Leider ist die Band zwischen Mai und November nur 6 mal in Deutschland zu sehen, aber man kann davon ausgehen, dass es bei den Live-Terminen ganz schön zur Sache gehen wird.
--> Musikvideo: Satanic Surfers – Catch My Breath |
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GENRE: Punk
TRACKLIST:
1. The Usurper
2. Catch my breath
3. Self-Medication
4. All gone to shit
5. Ain`t no ripper
6. Madhouse
7. Going nowhere fast
8. Paying tribute
9. Pato Loco
10. Back from hell
VÖ: 13.04.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Regain Records
Vertrieb: Soulfood
Auf Tour im Norden: 30.04.2018, LUX, Hannover | 31.10.2018, Die Pumpe, Kiel | 04.11.2018, Knust, Hamburg
Rezensent: Gregor |