Sedman- "Darkness Becomes Light"
Am 09.02.2018 erschien das Debütalbum des Osnabrücker Popduos Sedman, betitelt ‚Darkness Becomes Light‘ bei ‚Wavemen Records‘. Bereits mit ihren ersten Singles ‚Hold Me‘ und ‚Home‘ gab die Band – bestehend aus Bassist AdMan und Sängerin Seda – einen kleinen Einblick ihre persönliche Klangwelt. Im Fokus steht die magische Verbindung aus mal kraftvoller, mal zerbrechlich anmutender Stimme und einem ebenso unorthodoxen, wie ekstatischen Bassspiel. Mit ihrem ersten Album in voller Länge wollen die beiden Popmusiker den Hörer aus der Dunkelheit ins Licht führen, ihre Songs drehen sich um Liebe und Hoffnung. Die Musik der Band bedient sich verschiedener Pop Genres, um einen eigenen Sound, eine besondere Atmosphäre zu kreieren. Aufgenommen wurde das Album in einem kleinen belgischen Dorf, in welchem die beiden Musiker ihre Inspirationen fanden.
Der erste Song auf dem Album ‚Home‘ klingt wehmütig und setzt sich textlich mit Trennungsschmerz auseinander. ‚Hold Me‘ hat etwas balladenhaftes, doch auch mit einer gewissen Leichtigkeit versehen, kommt diese Nummer als unaufgeregtes Liebeslied daher. ‚Darkness Becomes Light‘ hat ein wenig von Folklore, das sanfte, eingängige Saitenspiel gemahnt dezent an irische Volksmusik. Textlich handelt es sich wiederum um ein gefühlvolles Liebeslied, mit aufbauender, hoffnungsvoller Grundstimmung. ‚You Are Hiding‘ ist eine zurückhaltende Nummer, sanft, geradezu einschmeichelnd, mit hintergründigem Walzerrhythmus. Gerade gesanglich ist auch diese Nummer wiederum beeindruckend. ‚Adolescene‘ hat nahezu etwas funkiges, auch jazziges. Der Text setzt sich – wie der Name schon andeutet – mit den Problemen und Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens auseinander; es ist eine mitreißende, schwungvolle Nummer. ‚Interlude‘ klingt fast ein wenig nach Fredl Fesl, ist eine ungewöhnliche Instrumentalnummer und angenehm anders als alles, was man von einem Popalbum erwartet.
‚Hear Me Out‘ ist lieblich, anrührend, stimmungsvol, und hat nahezu etwas von Leonard Cohen. ‚Break Free klingt entspannend, beruhigend, indes sich die Lyriks neuerlich mit Trennung, aber auch mit Selbstverwirklichung und dem Umgang mit den eigenen Fehlern auseinandersetzen. ‚Goodbye‘ ist eine eingängige Nummer, mit gutem Grundrhythmus und nachgerade souligem Klang. ‚Please Don’t Cry‘ ist ein trauriger Song, mit eindeutigem Hitpotential. ‚Put Away Your Cellphone‘ könnte man als gesellschaftskritisch bezeichnen, klanglich ist es eine sehr solide Nummer, die den Hörer sanft umschmeichelt. ‚Gone‘ ist emotional, effektvoll, eine gelungene Mischung aus Minimalismus und Intensität. ‚Lullaby‘ setzt ähnlich ein, wie so viele hervorragende Lieder – so etwa ‚Black Sabbath‘ von ‚Black Sabbath‘, oder ‚Riders On The Storm‘ von ‚The Doors‘ – nämlich mit dem Klang fallender Regentropfen. Die Nummer selbst ist, was der Titel verspricht: ein wunderbares Gutenachtlied und zugleich ein gelungener Abschluss des Albums.
FAZIT: Ein beeindruckendes Debütalbum. Musik sowohl wie auch Gesang verlassen kaum den Bereich der vertrauten Populärmusik – dennoch hört und spürt man, dass mehr dahinter ist, als bei so vielen Vertretern dieses Genres. Mehr musikalisches Verständnis, mehr gedankliche Tiefe, mehr echtes Gefühl und auch mehr Freude am kreativen Prozess. Freilich kann man sich gerade deshalb zuweilen des Eindrucks nicht erwehren, dass durchaus noch größeres Potential vorhandengewesen wäre, dass die eine oder andere Nummer noch ein wenig wagemutiger, eine Spur weiter weg von bereits ausgetretenen Bahnen hätte sein können. Gesamt betrachtet gibt es für diesen souveränen Erstling jedenfalls 7 von 10 möglichen Punkten.
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