VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

SEETHER: „Si Vis Pacem, Para Bellum“

Wer von Seether bisher nichts mitbekommen hat sitzt wirklich auf seinen Ohren. Die aus Süd-Afrika stammende Truppe, welche man gerne in die Genreschublade des Alternative Metal, was so gut wie alles bedeuten kann, steckt, hat am 14.08.2020 ihr 8. Studioalbum namens „Si Vis Pacem, Para Bellum“ auf den Markt gebracht und es wird höchste Zeit, dass diese Scheibe hier ein Review bekommt.

„Wenn du Frieden willst bereite dich auf den Krieg vor“, so kann man den Albumtitel frei übersetzten und die Tracks machen jenem jede Ehre. Mit „Dead and done“ wird direkt deftig losgelegt und natürlich auch textlich nicht an etwas pessimistischen Zeilen gespart. „Bruised and bloodied“ zeigt sich danach etwas ruhiger und bringt eher 2000er typische „Post-Grunge“-Riffs. In „Wasteland“ bekommt man dan den altbekannt typischen Seether-Sound auf die Ohren, welcher sehr melancholisch, aber auch in den harten Passagen sehr motivierend ist.

Der Stil wird dann in „Dangerous“ etwas Tool artig, was sich im folgenden „Liar“ wieder legt, wo die Band eher düster ruhige Klänge zu Gehör bringt. Shaun Morgan`s Vocals sind schon eine absolute Feinheit und mitunter sei erwähnt, dass Seether genau deswegen für mich persönlich die einzig wahren und besten Nirvana-Covers rausgehauen haben. Dale Stewart am Bass, Corey Lowery an Gitarre und Vocals sowie John Humphrey an den Drums sind eine wirklich stark eingespielte Instrumentalsektion, was man beispielsweise in den präzisen Wechsel in „Can`t go wrong“ merkt. Dieser Track hat einerseits eine sehr zarte Seite, ballert dann aber auch schon heftig im Refrain.

Buried in the sand“ hat einen leichten Soundgarden-Touch und bringt im Refrain dann eine schon fast Rock-Balladen-artige Melodie. Bei „Let it go“ handelt es sich Gott sei Dank nicht um ein Disney-Cover, sondern um eine rhythmisch recht aufwühlende Eigenkomposition der Band, welche wieder den Seether-typischen Wechsel zwischen emotional wirkungsvoller Melodie und härteren Rhythmuspassagen darbietet. „Failure“ hinterlässt so einen richtig schönen Eindruck von Verlust und Reue, was auch textlich hier bearbeitet wird. Die insgesamt 13 Tracks liefern schon eine feine Mischung an harten Brettern und eingängigen Melodien.

FAZIT: Ich habe mich schon sehr auf dieses Album gefreut, da Seether für mich eine der wenigen Bands ist, welche den Grunge doch noch in einer gewissen Form leben lassen. Die vorhin erwähnten Wechsel sind für mich immer schon das feine an der Truppe gewesen und mit diesem Album hat sie nur einmal mehr bewiesen, dass sie es drauf hat. Somit gibt es für „Sic Vis Pace, Para Bellum“ von mir satte 9 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Alternative Metal/ Post-Grunge

TRACKLIST:

1. Dead and done
2. Bruised and bloodied
3. Wasteland
4. Dangerous
5. Liar 
6. Can`t go wrong 
7. Buried in the sand
8. Let it go 
9. Failure
10. Beg
11. Drift away
12. Pride before the fall
13. Written in stone 

--> Musikvideo: Seether - Dangerous

 

VÖ: 14.08.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Fantasy Records
Vertrieb: Universal Music Group
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor