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SIGUR RÓS: "Odin`s Raven Magic"

Die isländische Band Sigur Rós, die sich 1994 mit den Mitgliedern Jón Þór Birgisson, Georg Hólm (Goggi) und Ágúst Ævar Gunnarsson in Reykjavík gründete, gehört zu den bekanntesten Vertretern des Post Rock. Gründungsdatum und Geburtsdatum der Schwester von Jónsi (Jón Þór Birgisson) fielen zusammen, weshalb sie, mit Namen Sigurrós, für den Bandnamen verantwortlich ist.

Nach mehreren Um- und Neubesetzungen (Hinzunahme eines Keyboarders) bestehen Sigur Rós momentan nur aus den zwei Gründungsmitgliedern Jónsi und Goggi (Georg Hólm). Zwei interessante Charaktere, die durch ihre Eigenheiten und Geschichten den Sound der Band prägen. Ganz eigen ist ihnen Jónsi´s Gesang, der teils auf isländisch, teils auf vonslenka (einer erfundenen Sprache, zusammengesetzt aus den isländischen Wörtern von "Hoffnung und lenska", was ländisch bedeutet) dargeboten wird, sein Gitarrenspiel mit dem Bogen eines Cellos und auch der Falsettgesang. Ihre Musikvideos wirken cineastisch, erzählen Geschichten im Großen und Kleinen sichtbar - das mag vielleicht an der Ausbildung zum Filmemacher liegen, die Goggi vor der Bandengründung absolvierte. Insgesamt haben Sigur Rós 18 Werke veröffentlicht. Nun ist ihr 19. erschienen: "Odin`s Raben Magic".

Bereits 2004 mit Orchester und einem Chor aufgenommen, beschäftigt sich die Kollaboration mit Maria Huld Markan Sigfúsdóttir, Hilmar Örn Hilmarsson und Steindór Andersen mit einem Teil der Edda, dem Gedicht "Hrafnagaldur Óðins" - "Odin´s Raben Magie". In diesem Kapitel geht es um den nahenden Untergang der Götter und Menschen.

"Prologus" führt den Zuhörer in die dunkle, wunderbare Welt der Mythen- und Sagengestalten, den Göttern und Menschen, denen Unheilvolles schwant. Das gesamte Album könnte der Soundtrack zu einem traurig- schönen, schwarz- erleuchteten Film sein. Die Instrumente, die Klänge schweben übereinander und verbinden sich. Die Musik ist ruhig und doch weckt sie eine innere Unruhe; sie zeichnet Schrecken und Furcht, stellt Abgründe einem, wie es den Anschein macht, das Unausweichliche akzeptierenden Protagonisten gegenüber. Häufigen Einsatz findet die von dem Künstler Páll Guðmundsson gebaute, fünf oktavige Marimba aus Stein. In dem Stück „Stendur æva“ singen Jónsi und Steindór Andersen gemeinsam mit dem Chor, dessen Arrangement, wie die des Orchesters, vor allem von dem ehemaligen Sigur Rós- Mitglied Kjartan Sveinsson geschrieben wurden.

Fazit: Seit der ersten Aufführung 2002 - und den wenigen, die noch folgten, gibt es nun Jahre später endlich eine Aufnahme, die auch einen Live Track "Dagrenning" beinhaltet. Man könnte zu dem Album wunderbar die volle Emotionspalette durchleben. Vielseitig, doch dabei immer etwas düster. Ein interessantes Album von einer interessanten Band. Von mir gibt es 08/10 Punkten. - Fröhliches (oder eher weniger fröhliches) Abtauchen.

 
Bewertung:

GENRE: Post Rock, Dream Pop

TRACKLIST:

01. Prologus
02. Alför∂ur Orkar
03. Dvergmál
04. Stendur æva
05. Áss hinn hvíti
06. Hvert stefnir
07. Spár e∂a spakmál
08. Dagrenning

VÖ: 04.12.2020
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Krunk
Vertrieb: Warner Classics
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Patricia

--> Musikvideo: Sigur Rós - Stendur æva