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SILVERFUCHS: „Teifl eini...“

Diesmal habe ich für euch da draußen etwas musikalische Kost aus meinem Heimatland Österreich. Die Truppe Silverfuchs hat am 17.12.21 ihr Album „Teifl eini“ veröffentlicht und genau jenes werde ich euch nun vorstellen. Der Titel „Teifl eini“ kann einerseits als die Aufforderung sich in etwas hineinzustürzen verstanden werden. Wenn beispielsweise jemand sehr ehrgeizig an etwas arbeitet, dann „teiflt er si in di Soch eini“. Ich hoffe das war halbwegs verständlich.

Genug vom Titel hin zur Musik. Begrüßt wird man mit dem „Gondelbahnwahnsinnsjodler“, einer interessanten Kompoisiton, welche zwischen Volksmusik und Country dahinschwebt. Mit „Teifl eini“ geht es dann eher in die Richtung Rockabilly. „Bitte gib mir a Wossa“ liefert dann eher bluesiger ab. „Frischer Wind“ nimmt dann etwas den „Wind aus den Segeln“ und überzeugt mit einfühlsamer Melodie. „Blaue Marmelad“ bleibt weiter ruhig, bringt jedoch stimmungstechnisch etwas erfreutere Klänge. Mitunter erinnert der generelle Stil der Band an frühere Songs des Austropops, wie beispielsweise an das Intro der legendären Serie „Kaisermühlen Blues“.

Was auf jeden Fall stark hervorsticht ist die Nähe zum Country-Genre. Bei manchen Songs sieht man vor seinem geistigen Auge einen Outlaw der mit seiner Harley durch die Steppe fährt. Ein besonders gutes Beispiel hierfür ist der Song „Tiefgerorener Schrei“. Wenn die Lyrics nicht im Dialekt sondern in Englisch vorgetragen werden würden, dann würde man nie erraten, dass es sich um eine österreichische Band handelt. Mit „Da Kuckuck“ kommt eine dezente Melancholie auf, welche jedoch mit dem „Südsteirischen Hügellandblues“ direkt wieder vertrieben wird. Nach dem Blues wird mit „Daham“ eine Ode an das eigene zu Hause geliefert, bis mit „Red do eine“ wieder in die Country-Richtung gerudert wird. „Es muaß wos weidergehn“ sticht vor dem Abschluss mit „Das letzte Hemd“ enorm hervor, da es sich bei dem Song um einen sehr entspannten Raggae-Track handelt. Der Abschluss wird dann mit einem sehr entspannten Piano und nachdenklich machenden Text vollzogen.

Fazit: Ich hatte mir das Album hauptsächlich geschnappt, da ich von der Band bisher noch nichts gehört hatte und somit war ich freudig überrascht, als mir dieser entspannte Mix aus Dialekt und den Spielarten den Blues entgegenkam. Ich muss zugeben, dass das Album für Personen die dem dementsprechenden Dialekt nicht mächtig sind etwas schwer verständlich ist, doch ich bin mir sicher, dass Einige diese dezente Barriere schnell überwinden werden. Die Kompositionen liefern wirklich entspannte Atmosphäre und es wird eine gute Abwechslung geboten. Ich hätte mir ehrlich gesagt etwas mehr Rock erwartet und muss zugeben, dass mir die Scheibe etwas zu soft ist. Im Großen und Ganzen ist „Teifl eini“ ein passables Album und hat 7 von 10 Punkten verdient. 

--> Musikvideo: Silverfuchs - Tiefgefrorener Schrei

 
Bewertung:

GENRE: Austro-Country/ Blues

TRACKLIST:

1. Gondelbahnwahnsinnsjodler
2. Teifl eini
3. Bitte gib mir a Wossa
4. Frischer Wind
5. Blaue Marmelad
6. Tiefgefrorener Schrei 
7. Da Kuckuck
8. Südsteirischer Hügellandblues
9. Daham
10. Red do eini
11. Es muaß wos weidergehn
12. Das letzte Hemd 

VÖ: 17.12.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: NRT-Records
Vertrieb: Believe Digital

  Auf Tour im Norden: - Rezensent: Gregor