SILVERSTEIN: „A beautiful place to drown“
Das folgende Album hat mich etwas in meine Teenager-Tage zurückversetzt. Die Truppe Silverstein ist jetzt schon gute 20 Jahre unterwegs und steht in fast noch originaler Besetzung. 2012 hat sich Paul Marc Rousseau (Lead Guitar/Backing Vocals) zu Josh Bradford (Rhythm Guitar), Paul Koehler (Drums), Shane Told (Vocals) und Billy Hamilton (Bass/Backing Vocals) hinzugesellt und seither hat die Formation 4 solide Scheiben rausgehauen. Am 06.03.2020 gab es dann einen Nachschlag mit dem mittlerweile 10. Album namens „A beautiful place to drown“.
Schon der Titel gibt etwas Auskunft über das lyrische Grundsetting, welches sich eher von der „emotionalen“ Seite zeigt. Diesmal steht „emotional“ unter Anführungszeichen, da der Begriff bei dieser Band genauerer Erklärung bedarf. Wer die Band schon länger mitverfolgt weiß, dass jene ein nicht unwichtiger Teil der in den 2000ern aufkommenden Emo-Szene waren, oder besser gesagt von vielen dieser „Bewegung“ Zugehörigen gehört wurde. „Emo“ entwickelte sich schließlich in ein Genre, wenn auch Silverstein den Zusatz „-core“ hinzugefügt bekamen, da sie dann doch noch einen Tacken härter waren als der Durchschnitt. Aber genug vom Gewühle in der Begriffsdefinitionskiste hin zum neuen Album.
Begonnen wird mit „Bad Habits“ und ich glaube mit dem Text, welchen man als Geständnis der eigenen Unfähigkeit bezeichnen kann, kann sich der Ein oder Andere identifizieren. Der Song klingt an sich pop-punkig, vor allem mit dem Bass und Vocal-Intro und versetzt einen direkt in den Sound der 2000er Bands. Intervals haben bei dieser Nummer mitgewirkt und neben jenen findet man in „Burn it Down“ Caleb Shomo, in „Infinite“ Aaron Gillespie und in „Madness“ Princess Nokia wieder. „Where are you“ ist dann sozusagen die erste Solo-Nummer auf dem neuen Album und jene hat mich aufhorchen lassen! Plötzlich beginnt die Truppe anstatt gewohntem Punk/Core etwas Djent dazwischen zu streuen, was wirklich übelst fein klingt.
„Shape Shift“ folgt nach der Koop-Nummer „Infinite“ mit einem sehr ruhigen Intro welches langsam aufgebaut, kurz entschleunigt und dann mit mittlerer Stärke in den Refrain gefahren wird. Die Themen der Lyrics kann man recht schnell in depressive Gedanken, Unsicherheit und damit zusammenhängenden Verhaltensweisen beschreiben. Wichtig ist hier natürlich der „Emo“-Touch, welcher sich ihn sehr melodische Vocal-Lines zeigt, wenn auch die verzerrten Vocals bzw. „harsh“-Vocals sehr deftig sind.
FAZIT: Ich hatte aufgehört Silverstein zu hören, als mein Skateboard durch Arbeit und Schule in der Ecke stehen bleiben musste und daher bin ich sehr erfreut darüber, dass mich die Band mit diesem Album wieder zurückgewinnen konnte. Die Band hat sich über die Jahre weiterentwickelt ohne ihrem ursprünglichen Sound abtrünnig zu werden. Die Kooperationen haben einen leicht experimentellen Touch und auch wenn es nicht „djentiger“ wird als in „Where are you“ fährt das Album schon ein starkes Programm. Mir hat „A beautiful place to drown“ recht gut gefallen, wenn auch die Themen der Lyrics für mich etwas abgedroschen sind. Alles in Allem gibt es 9 von 10 Punkten für Album Nummer 10 von Silverstein. |