SIMPLE MINDS: "Direction of Heart"
Aus Glasgow gibt es Neuigkeiten von einer doch schon etwas länger bestehenden Band. Simple Minds liefern dieser Welt schon seit 1977 eine Mischung aus New-Wave, Synth Pop und Post Punk und am 21.10.2022 gab es nun nach 4 Jahren endlich wieder Nachschub. „Direction of the Heart“ nennt sich das neueste Werk und insgesamt 9 Songs sind darauf zu finden.
Das letzte Album der Band verschaffte ihr einen Platz unter den Top 5 UK Albums, daher war ich schon sehr gespannt was mich auf der neuesten Scheibe erwarten würde. Begrüßt wird man in „Vision Thing“ mit sehr synthlastigem Sound, welcher sich langsam im 90er-Rock entwickelt. Eine dezente Brise 90ies-Dance-Feeling schwingt den ganzen Song über mit, jedoch wird jene anschließend von der Melancholie in „First you jump“ ganz schnell verweht. Im dritten Song wird wiederum ganz anders abgeliefert, denn „Human Traffic“ bringt einen außerordentlich freundlichen Sound, sowie popigen Beat. Wäre dieser Song in den 90ern im Sommer veröffentlicht worden, dann wäre er ziemlich sicher ebenso in den Top 5 Charts eingeschlagen. Die Leichtfüßigkeit des Songs wird in „Who Killed Truth?“ beibehalten und um ein bisschen 70er-Rock Sound erweitert, wenn auch die 80er-90er-Synthlines sehr dominant bleiben. Etwas asiatisch wird es dann in „Solstice Kiss“, wenn auch der spirituelle Chor-Gesang hier wieder ausgleicht. Dieser Track würde sogar als reine Instrumentalversion enorm genial wirken. Die mittigen Vocals haben, trotz ihres doch schnelleren Rhythmus, eine hypnotisierende Wirkung. „Act of Love“ hält die aufgekommene Stimmung noch etwas, bis „Nautral“ mit etwas „funkigerem“ Beat aufwartet und zum Tanzen anregt. Die Piano-Line erinnert etwas an Depeche Mode, auch wenn ich glaube, dass eher Depeche Mode an Simple Minds erinnern. „Planet Zero“ holt nochmal das Feeling von „Who Killed Truth?“ mit etwas mystischem Touch hervor und überrascht kurzzeitig mit weiblichen Vocals. „The Walls came down“ beendet im Anschluss das Album mit einer massiven Synth-Soundwall.
Fazit: Simple Minds sind definitiv nicht simpel, wenn es um ihre Musik geht. Die Kompositionen sind durchwegs tanzbar, regen jedoch durch die Texte auch zum Denken an. Die hier und da verwendeten Chöre sind als partielle Unterstützung sehr gelungen. Insgesamt klingt das Album, als hätte man alle bekannten 90ies New-Wave Bands zusammengesammelt, in einen Mixer geworfen und in 9 Songs komprimiert. Zeitweise sind die Synthesizer etwas zu hart gemischt und wirken dadurch zu aufdringlich. Im Großen und Ganzen ist das Album etwas für Kenner und daher vergebe ich 6 von 10 Punkten.
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