I`M A SLOTH: „My body is my capital“
Das bei mir eine gute Grunge-Scheibe aufschlägt ist schon fast so selten wie Metalcore, der mir gefällt. Diesmal darf ich euch mit Freude eine frische Veröffentlichung in dem Genre von der aus Wien stammenden Band I`m a Sloth. Das Trio hat am 23.04.2020 ihr nun 3. Album released, wenn es sich auch bei jenem um eine EP handelt. Nach „Bosom“ und „Satisfashion“ kommt nun „My Body Is My Capital“ mit 5 knallharten Tracks die 90er-lastiger nicht sein könnten. Flora (Bass/Guitar/Vocals), Börni (Guitar/Bass/Vocals) und Valentin (Drums) haben sich mit ihren nun schon seit 2009 weiterentwickelt und vor allem die Wendigkeit von Börni und Flora hat sich immens vergrößert.
Mittlerweile kann man die Band schon als Grunge-Truppe-Number 1 in Österreich bezeichnen. Begonnen wird das Album mit „Hunting Season“, welches schon mit dem Eingangsriff ziemlich Dampf macht. Mitunter gibt es zu dem Track auch ein sehr witziges Video. "Fake Snake" startet schon wesentlich ruhiger und wirkt richtig veträumt mit Börnis fern wirkender Stimme, bis in den böse drückenden Refrain übergegangen und gemartert wird, bevor es mit einem Indie-Riff weitergeht und Flora mit ihrem Gesang einsteigt. "Brainless Painless" wirkt wie frisch in den 90ern produziert und macht dem Begriff Grunge alle Ehre. Speziell die Stimme von Flora hat etwas deratig markantes, dass einem die gesungenen Zeilen einfach nicht aus dem Kopf gehen. "Peace Joy Pancakes" klingt dann schon eher nach verträumten Brit-Rock mit wirklich schönem Vocal-Wechselspiel und einem richtig fetzigen Refrain. Beendet wird die EP natürlich mit dem titelgebenden Track "My Body is my Capital" welcher mit leichtem Western-Touch beginnt. Floras süße Stimme wirkt richtig verführerisch und der Track hat einen verdammt nicen Groove. Abgesehen davon sind Börnis "exagurated"-Vocals einfach eine absolute Feinheit. Abschließend lässt sich über den Track nur noch sagen, dass nicht nur das Verse-Riff, sondern speziell der Refrain enormen Ohrwurmcharakter besitzen.
FAZIT: Um hier keinen Neptoismus vergworfen zu bekommen sei erwähnt, dass es sich bei dieser Band um sehr gute Freunde von mir handelt, mit welchen ich schon oft die Bühne teilen durfte und welche meine Band Magmabay sogar im Booklet des letzten Albums dankend erwähnt hat. Die Truppe weiß nichts von meinem Review hier und ich wurde dafür auch nicht angefragt. Ich möchte hiermit meine ehrliche Meinung über das Album vermitteln und schlussendlich auch meinen Dank für den Erhalt der Grungeszene in Österreich aussprechen. Die 5 Tracks sind einmal, strukturiert einmal etwas chaotisch und sie sind vor allem sehr authentisch und jeder, der diese Menschen schon einmal auf der Bühne gesehen hat weiß, was ich damit meine. Somit gibt es für den feinsten Grunge aus Österreich satte 7 von 10 Punkten. Schaun wir mal ob ihr mir mit dem nächsten großen Release alle 10ne entlocken könnt! |
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