Meine Damen und Herren! Heute widmen wir uns einem etwas größerem Werk als gewohnt. Die folgend zu besprechende Veröffentlichung umfasst insgesamt 138:09 Minuten, wurde von 2020 bis 2022 aufgenommen und enthält 33 Songs. Billy Corgan ist ein wirklich einzigartiger Künstler, was man schon an seinen Konzeptalben „Mellon Collie and the Infinite Sadness“ und „Machina/The Machines of God“ erkennen konnte.
„Atum“ ist als Fortsetzung dieser Alben zu verstehen und daher findet man auch in diesem Werk, bestehend aus 3 Akten, Zero und Glass, welche nun aber etwas älter sein dürften. Deren Wege durch die einerseits klare Realität und dann wieder durch wilde Imagination stehen in den drei Akten im Mittelpunkt. Meister Corgan bestätigt, dass er in diesen Kompositionen viel autobiographisch verarbeitet hat und daher ist es auch verständlich, dass der Inhalt, trotz klarer Nähe zu sagen, Sci-Fi, aber auch politischen Themen, genügend Raum bleibt um seinen eigenen Sinn in der Erzählung zu finden.
Was wird nun schlussendlich rein musikalisch abgeliefert? Die Sounds variieren sehr, sehr stark. Der Gitarrensound zeigt sich einmal richtig schön verzerrt, dann wiederum klar, oder etwas verschwommen und „geflanged“. Die Drums bzw. die Perkussion leitet den Rest mit sehr dynamischen Beats, egal ob sich Synthesizer, Bass oder Gitarre um die Melodie kümmern. Die elektronischen Elemente auf diesem Album sind wirklich interessant gewählt und geben den jeweiligen Songs noch etwas mehr an Wirkung.
Der Gesang ist grundsätzlich das was man von The Smashing Pumpkins kennt. Die ikonische Stimme führt einen durch die vorhin erwähnten Welten und erzählt, was sich in eben jenen zuträgt. Das Corgan ein guter Erzähler ist wissen wir aus den ersten Konzeptalben, doch mit „ATUM“ hat er sich selbst ein Monument gesetzt.
Fazit: Ich bin wirklich beeindruckt von diesem riesigen Werk. Ich muss ehrlich zugeben, dass mir das gesamte Paket etwas zu langatmig war. Die Erzählung schweift teilweise in Richtungen ab, welche zu sehr vom Hauptstrang ablenken und dadurch den roten Faden, welcher generell schon komplex genug ist, etwas schwerer findbar machen. Vom rein musikalischen Blickpunkt aus ist die gesamte Rockoper simpel beeindruckend.
Die Dynamik der Songs alleine ist schon sehr interessant, doch das schlussendliche Gesamtwerk zeigt erst das wahre Ausmaß an Genialität welches in Corgan und seinen Kollegen steckt. Billy Corgan (Vocals/Guitar/Bass/Keys), Jimmy Chamberlin (Drums), James Iha (Guitar), Jeff Schroeder (Guitar/Keys), Katie Cole (Backing Vocals) und Sierra Swan (Backing Vocals) absolut fein abgeliefert und ein Werk geschaffen, das seinesgleichen sucht. Daher kann ich hier nur satte 10 von 10 Punkten vergeben. Eine derartig feine Rockoper hätte ich wirklich nicht erwartet.
Act 1:
1. Atum
2. Butterfly Suite
3. The Good in Goodbye
4. Embracer
5. With Ado I Do
6. Hooligan
7. Steps in Time
8. Where Rain Must Fall
9. Beyond the Vale
10. Hooray!
11. The Golden Mask Act 2:
12. Avalanche
13. Empires
14. Neophyte
15. Moss
16. Night Waves
17. Space Age
18. Every Morning
19. To the Grays
20. Beguiled
21. The Culling
22. Springtimes Act 3:
23. Sojourner
24. That Which Animates Spirit
25. The Canary Trainer
26. Pacer
27. In Lieu of Failure
28. Cenotaph
29. Harmageddon
30. Fireflies
31. Intergalactic
32. Spellbinding
33. Of Wings
VÖ: 05.05.2023 Format: CD / Vinyl / Digital Label: Martha`s Music-Thrity Tigers Vertrieb: Membran Auf Tour im Norden: -
