SNOW PATROL – Reworked
Die nordirisch-schottische Band Snow Patrol hat während der zurückliegenden Tour offensichtlich auch die Zeit gefunden anlässlich ihres 25-jährigen Bandjubiläum neues Material aufzunehmen. Weil sich zwei der Bandmitglieder verletzt hatten, mussten Snow Patrol zuletzt einen Großteil ihrer geplanten Shows absagen. So hatte sich Johnny McDaids aufgrund einer Nackenverletzung einer Operation unterziehen müssen, während Nathan Connolly von einem Nervenschaden außer Gefecht gesetzt worden war. Die Zeit wurde gut genutzt.
Bislang hat die Band übrigens bereits über 8 Millionen Alben verkauft, eine Milliarde weltweiter Trackstreams, fünf britische Platin-Alben, einen Ivor Novello-Preis und Nominierungen für den Grammy und Mercury Music Prize erreicht.
So wirklich was neues gibt es dann doch nicht auf dem neuen Album, drei ganz neue Songs sind es letztendlich. Und da die für ein Album nicht reichen, gab es alte Hits neu „Reworked“, wie der Albumtitel schon mitteilt. Ihre jahrzehntelangen Hits wollten die Musikerin einem neuen Stil zeigen. Sie wurden noch einmal bearbeitet, so, wie die Band sie heute sehen. Sie hören sich anders an aber wirken dabei doch ziemlich vertraut. Klassiker wie "Open Your Eyes“, „Crack The Shutters“ oder "Chasing Cars” wurden neu arrangiert und interpretiert.
Der erste Track von Reworked ist der Fanliebling „Take Back the City“. Diese Version hat ein sanftes Piano-Intro und zeigt die rohen ungesampelten Stimmen von Gary Lightbody und dem Rest der Band. Das Lied hat choralähnliche Qualitäten, die jetzt auf den Punkt gebracht werden. Der Song ist noch erkennbar und ein würdiger Album-Opener. „Open Your Eyes“ hat sich bis auf das Intro nicht allzu sehr verändert. Es ist anders, aber immer noch erkennbar. Ihr Superhit "Chasing Cars ist offiziell meistgespielter Song des 21. Jahrhunderts im UK-Radio und das Finale der zweiten „Grey’s Anatomy“-Staffel begleitete er auch. Bereits 2007 gab es eine Grammy-Nominierung in der Kategorie „Bester Rocksong“ dafür.
Auch die 3 neuen Tracks wie z.B. “Time Won’t Go Slowly” und “I Think Of Home” passen sich perfekt ein. „Time Won’t Go Slowly“ läuft nun allerdings kaum Gefahr in diese populäre Fußstapfen zu treten. Es ist ein mit programmierten Beats plätschernder Walzer in absolut ruhiger, unaufgeregter Gangart. Es ist eine angenehme Ballade geworden, in deren verträumte Atmosphäre man sich mit Ruhe verlieren kann. Die anderen neuen Nummern passen sich ästhetisch an die Form der Leadsingle an.
FAZIT: Richtig packend ist das neue Album nicht. Dafür klingt es wohlig, weich und gutmütig. Auf das notwendigste reduzierte Drummachine und sphärische Keyboardschwaden bestimmen die überarbeiteten Versionen. Ich muss sagen, mir gefallen die Originale besser. Und weil es nicht so richtig was Neues auf die Lauscher gibt, bekommt das Album lediglich 7 Punkte.
--> Musikvideo: Snow Patrol - Crack The Shutters (Reworked) |
