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SOFT MACHINE: „Other Doors“

Es ist doch eher eine seltene Angelegenheit, dass ich mich mit neuen Jazzalben auseinandersetze, da ich teilweise schon mit dem Lernen der klassischen Jazz-Standards überfordert bin, doch diesmal habe ich etwas besonders Feines für euch. Wenn sich eine Band die Bühne mit Bands wie Syd Barrett`s Pink Floyd und der Jimi Hedrix Expirience teilen durfte, dann weiß man, dass es sich einerseits um beeindruckende Musiker handelt, andererseits aber auch, dass es sich um eine etwas ältere Truppe handelt.

Die britische Band Soft Machine ist für seit ca. 1966 für ihren progressiven Rock und Jazz Fusion bekannt und am 30.05.2023 gab es von jener ein etwas spezielleres Album. „Other Doors“ ist nun das 12. Studioalbum der Band und das letzte Album bei welchem Schlagzeugerlegende John Marshall, welcher sich mittlerweile in seine wohlverdiente Rente zurückgezogen hat, hören kann. Insgesamt 13 Songs wurden serviert, über welche wir uns nun direkt hermachen werden.

Begonnen wird mit dem eher kurzen Opene „Careless Eyes“ welcher mit mystischer Flöte und ruhigen Piano und Gitarrenklängen beeindruckt. Mit „Penny Hitch“ wird es dann etwas bewegter und man bekommt eine wunderschöne, dezent jazzige, Nummer serviert in welcher jedes Instrument „zum Singen“ kommt. „Other Doors“ schlägt dann mit einem etwas verwirrendem Timing eher in Richtung Experimental-Rock, bevor die über 8 Minuten lange Nummer „Crooked Usage“ alles abliefert was das Jazzer-Herz begehrt. Seltsame Takte, dissonante Klänge und unglaublich mitreißende Perkussion. Auch wenn der Song definitiv nichts ist was man im Alltag einfach so hören würde zeigt er, dass die „Althasen“ auch heute noch wissen mit modernem Jazz zu beeindrucken.

Joy of a toy“ folgt und bei den ersten Tönen glaubt man, dass man eine jazzige Version von „Jailhouse-Rock“ vorgelegt bekommt, doch dann dreht sich sehr schnell der Wind. Auf die etwas funkigere Nummer folgt das entschleunigende Kurzstück „A Flock of Holes“ und die aufgekommene Ruhe wird durch das auf die Gitarre fokussierte Stück „Whisper Back“ nochmals verstärkt. Mit dezentem Swing in „The Stars Apart“ wird dann wieder etwas aufgelockert und darauf bekommt man eine Ladung Bass in „Now! Its the time“ um die Ohren gehauen. Etwas verzerrter wird es dann in „Fell to earth“ bevor „The Visitor at the Window“ eher bedrohliche Klänge anschlägt.

Kurz vor dem ruhigen Abschluss mit „Back in season“ wird in „Maybe never“ ein Synthesizer-Gewirr losgetreten, welches einen nocheinmal so richtig durchschüttelt.

Fazit: Die insgesamt 13 Songs sind in Kombination eine unglaubliche Klangreise. Hier und da hört man Ansätze von Jazz-Standards hervorblitzen, welche jedoch dann wieder durch diverse dissonante Töne zerlegt und umgebaut werden. Die Kompositionen sind so vielschichtig, dass man alleine über eine einzige schon eine ganze Rezension schreiben könnte. Ich bin wirklich äußerst beeindruckt von „Other Doors“ und vergebe somit satte 10 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Soft Machine- Other Doors

 
Bewertung:

GENRE: Rock/Jazz/ Experimental

TRACKLIST:

1. Careless Eyes
2. Penny Hitch
3. Other Doors
4. Crooked Usage
5. Joy of a toy
6. A flock of holes 
7. Whisper back
8. The stars apart
9. Now! Is the time 
10. Fell to earth
11. The visitor at the window
12. Maybe never
13. Back in season 

VÖ: 30.05.23
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Do Yourself a Double Records
Vertrieb: Bertus
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor