SOPHIA.: "What I found"
Nach einer Rezensionswelle eher hartgesottenerer Musiker kommen wir heute einmal zu etwas eher ruhigerer Pop-Musik. Am 23.03.18 veröffentlichte die aus Osnabrück (Niedersachsen) stammende Sängerin, sowie Songwriterin, Sophia ihr Debütalbum "What I Found" mit einer gewaltigen Länge von insgesamt 56:13 Minuten beziehungsweise 15 Songs. Die junge Künstlerin singt nicht nur ihre selbstgeschriebenen Texte, sondern untermalt das ganze auch noch mit Gitarre oder Piano. Trotz der deutschen Abstammung finden sich auf diesem Album ausschließlich englische Liedtexte und man merkt, dass Sophia sich damit richtig wohl fühl. Es scheint als wäre es nicht das erste mal, dass sie ihre Gefühle mit Musik ausdrückt und dazu passend heißt der Opener-Track "No the first time". Beginnend mit einem Plattenspieler artigem Geknister gefolgt von atmosphärischen Klängen und Kindergeplapper wird man die erste Minute zum stimmlichen Einsatz von Sophia hingeleitet. Über einer zärtlichen Pianomelodie erklingt auf einmal ihre Stimme, welche langsam immer stärker hervortritt, bis sie kraftvoll von Streichern unterstützt den Refrain wiedergibt.
Mit einem leichten Country-Touch geht es dann mit "Three Days" weiter. Straight Drums, Gitarrengezupfe und Streicher legen die instrumentale Grundlage wärend Sophia eine berührende Story eines oder einer verlassenen Verliebten erzählt. Kaum ist sie damit fertig wird mit "Cigarettes and beer" etwas fröhlicher, aber doch mit einer gehörigen Portion Melancholie, ein verführerisches Angebot gemacht. "Nice Guy" bringt dann wieder die wunderbare Thematik Liebe ins Spiel. Mit etwas rockigerer Attitüde beschreibt Sophia eine Person die Alice Cooper`s "No more Mr. Nice guy" etwas zu ernst genommen haben dürfte. Zeitweise schlagen ein paar jazzige Elemente durch, welche etwas an Roger Cicero erinnern, wie beispielsweise in Nummer 5 "If I were them". Vor bluesigen, rockigen und popigen Elementen strotzt auch der Track "Sleepless" dessen textlicher Inhalt sich mit den vielen Themen, welche einem vom Schlafen abhalten können, auseinander setzt. Passenderweise folgt darauf der Song "Lullaby" welcher einen mit seiner Melodie etwas an Songs der 4-Non-Blondes erinnert. "Glass" hat dann schon wieder fast einen hypnotischen Charakter mit athmosphärischen Sound und einem Background-Chor bis das Ganze in eine CCR ähnliche Stilistik umschlägt. Track 9 namens "Ceasar" verkörpert das, was Sophia selbst auf ihrer Facebookseite über das Album sagt: "Musik für`s Herz". Mit dem Refrain: "You came, you saw, you won my heart.." fasst sie das Phänomen Liebe in einem netten Zusammenhang mit dem legendären Satz des des Julius Caesar, welcher im Original "Veni,vidi, vici" lautet. Auf Youtube ist zu diesem Werk (und auch zu Cigarettes and Beer) ein sehr gelungenes Video zu finden, in welchem der Song als "ein Stück über Vergebung, immer wieder neu anfangen und zahlreiche Chancen" beschrieben wird.
Die übrigen Songs bewegen sich musikalisch in einem Rahmen zwischen Pop, Blues, Rock und Jazz, wobei die letzten drei Tracks unplugged Versionen von "Glass", "Never Mind" und "Not the first time" sind.
FAZIT: Sophia hat in ihrem Debütalbum gezeigt wo sie mit ihrer Musik hin will und welche Themen sie ansprechen möchte. Ihr musikalischen Können lässt sich nicht verleugnen, sowie ihre gefühlvolle und berührende Stimme. Speziell die unplugged Version des Openers ist atemberaubend schön. Sie hat recht damit, dass ihre Musik direkt ins Herz geht, wenn man sich darauf einlässt. Das Album bekommt von mir 8 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: SOPHIA. - CIGARETTES & BEER |
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