SOUTHERN EMPIRE: „Civilisation“
Wer hätte das erwartet. Wir sind schon wieder in Australien und diesmal gibt es feinsten progressiven Rock zu vernehmen. Das 2016 releaste Debütalbum wurde von der Gesellschaft schon einmal gut aufgenommen und ließ die Interesse an einem Nachfolger steigen. „Civilisation“ heißt die neue Scheibe von Southern Empire, einer Band aus Adelaide, welche aus Danny Lopresto (lead vocals/guitar), Cam Blokland (guitar/vocals), Brody Green (drums/vocals), Jez Martin (bass/vocals) und Sean Timms (keyboards/vocals/saxophone) besteht. Nachdem Sean Timms sich von seiner vorherigen Band Utopia verabschiedet hatt begann die neue Reise mit neuen Leuten. Unter progressivem Rock kann man viel verstehen, doch Southern Empire geben vor sich an Größen wie Dream Theater, Transatlantic, Steve Wilson oder Porcupine Tree zu orientieren. Ebenso sind sich die Mitglieder einig, dass ihre Arbeit grenzenlos ist bzw. sich bei allen Genres, hauptsächlich Metal und Jazz, bedient. Das zeigt eine gewisse Offenheit welche ich doch oft bei jungen Bands vermisse.
Der Basisst Jez Martin kann auch mit dem Bill Parton Trio (Zappa Coverband) gehört werden, was sich auch etwas in den Songs des „Albums“ zeigt. Warum nun „Album“ ? Mitunter ist man etwas verwirrt wenn man das Album öffnet und nur 4 Tracks vorfindet. Schnell wird einem dann aber klar, dass fast jeder dieser Tracks ein eigenes Album sein könnte. „The Crossroad“ hat zum Beispiel ganze 30:11 Minuten und „Cries For The Lonely“ insgesamt 19:50 Minuten. Ich habe schon einige Bands gesehen die ein Album mit 30 Minuten veröffentlicht haben und diese 30 Minuten ergaben 7 bis 10 Lieder. Nicht so bei Southern Empire, welche schon mit einem Song eine gewaltige Musiklandschaft aufbauen können. Von ruhigen jazzigen Passagen bis zu deftigen Gitarrenriffs gibt es hier wirklich einiges zu finden. Der Aufbau eines Songs ist wunderbar komplex und ich muss den Herren meinen Respekt aussprechen.
FAZIT: „The Crossroad“ hat mich wirklich weggeblasen! Es benötigt einiges an Geduld das ganze durchzuhören, doch lohnt es sich. Eine derartig fein konzipierte Scheibe hatte ich schon lange nicht mehr zur Review. Zu Beginn hat mich die Selbstlobpreisung der Herren auf ihrer Page etwas abgeschreckt, doch nachdem ich ihre Musik gehört habe, stimme ich ihnen voll und ganz zu. Dieses Album ist ein geheimes Schmankerl und bekommt von mir 10 von 10 Punkten.
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